Aktuelles vom 23.12.2017 und: Die Querfront-Hysterie

Desinformation als Kriegswaffe – SPON, Russland und ihre perfiden Feldzüge gegen die Wahrheit
Unter Missachtung elementarer Grundsätze des Jour­na­lismus bringt Spiegel Online (SPON) prominent ein Propagandastück des Spiegel-Auslandsreporters und Syrien-Spezialisten unter dem Titel „Desinformation als Kriegswaffe: Russlands perfider Feldzug gegen die Wahrheit“. Darin werden die Vorwürfe einer Partei im Progpagandakrieg um Syrien gegen die andere Partei distanzlos als Fakten berichtet und dabei noch die Herkunft der Thesen verschleiert.
Das SPON-Stück stammt von Donnerstagabend (21.12) und war noch am Freitagvormittag prominent auf der Online-Titelseite des Nachrichten­magazins zu finden. Nicht nur der Titel, auch die Unterzeile ergreift massiv Partei: „Russland diffamiert zivile Helfer in Syrien und sät Zweifel an Assads Giftgasangriffen. Eine Studie zeigt nun, wie systematisch der Kreml in seiner Desinformationskampagne vorgeht.“ In dem Artikel geht es vor allem darum, wie die private „Zivilschutzorganisation“ die „Weißhelme“ von Russland über die sozialen Medien diffamiert werde…
Fazit: Das ist kein Journalismus. Deutschlands führendes Internetnachrichtenmedium betätigt sich hier als Propagandaorgan.
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…s. dazu auch:
Weiße Helme ohne weiße Westen
Es ist ein sonniger Morgen über den Dächern einer orientalischen Stadt, als im nächsten Moment die Hölle einbricht. Staubwolken verdunkeln die Linse der Handykamera. Ein Kind weint sich durch die Trümmer dessen, was vielleicht eben noch sein zu Hause war. Zu den Bildern einstürzender Wohnhäuser informiert eine Nachrichtenstimme über die nächsten Toten. Und darüber, dass sie zur Stelle sind: Die syrischen Weißhelme. Aus einer Staubwolke tragen sie verwundete Kinder. Aus den Trümmern ziehen sie ein schreiendes Baby. Noch ein letzter Kuss an die Tochter. Da fällt schon die nächste Fassbombe aus dem Armeehubschrauber…
Inzwischen dürften der Organisation, die „mit nichts als ihren bloßen Händen“ (Netflix) Menschen aus den Trümmern rettet, mehr als einhundert Millionen US-Dollar zur Verfügung gestellt worden sein. (8)
Ein Hinweis darauf, dass diese Gelder nicht nur für Rettungsmissionen gedacht sind, liefert der erste Finanzier der Organisation, USAID, selbst. Die Weißhelm-Millionen werden dort unter dem Haushaltsposten „Unterstützung von Aktivitäten, die zu einen friedlichen Wandel hin zu einem demokratischen und stabilen Syrien führen“, verbucht. (9) Oder kurz: Regime Change…
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Die Querfront-Hysterie

21. Dezember 2017 — Rechtsextreme vereint mit Verschwörungstheoretikern bedrohen die Demokratie, Ken Jebsen ist ihr Wortführer und immer mehr Linke schließen sich ihnen an – so heißt es aktuell in vielen Medien. Eine Gegenrede

Die These einer „Querfront“ aus Linken und Rechten gehört mittlerweile zum festen Bestandteil der Berichterstattung, wann immer der Blick auf Systemkritiker, die Friedensbewegung und speziell das Internetportal KenFM fällt. Besonders linke Journalisten und Politiker sind beunruhigt, besorgt und fordern Distanzierungen. Die Angriffe auf die Person Ken Jebsen gewinnen dabei an Schärfe. Er wird wahlweise als Egomane, durchgeknallter Guru oder gefährlicher Hetzer beschrieben. Die Ablehnung und Verachtung, die ihm in deutschen Medien entgegenschlägt, hat stellenweise schon fast das Niveau der gängigen Putin-Phobie erreicht.

Die Kritik ist so intensiv und teilweise schrill, dass sie sich kaum mit Fakten allein erklären lässt. Hier geht es um mehr, um Gefühle, Affekte und Weltbilder. Ken Jebsen, so scheint es, ist der provozierende Gegenpol zu den Ansichten einiger Linker. Er und die Gäste, die er in seine Interviewsendungen einlädt (ich gehörte auch schon dazu), sagen Dinge, mit denen mancher nicht behelligt werden möchte. 9/11 war anders, als es in der Zeitung stand? Israel gleicht einem Apartheidsstaat? Die EU-Integration ist ein Elitenprojekt und unterhöhlt die Demokratie? Machteliten bedienen sich eines Geldsystems zur Steuerung der Gesellschaft? Alles Quatsch, Unsinn, Verschwörungstheorien! Schluss damit! Klare Kante gegen Querfront!

Was Jebsens Ankläger dabei vor allem auf die Palme bringt, jenseits aller Zuspitzungen und teilweise auch Widersprüche in dessen Aussagen, über die man sicher in Ruhe diskutieren könnte, ist seine Schärfe und Unbarmherzigkeit im Offenlegen ihrer eigenen Schwächen. Jebsen zeigt: Teile der Linken sind aus der Opposition längst in den Mainstream gewechselt. Wo Linkssein ursprünglich bedeutete, Herrschaftskritik zu üben, gilt genau diese grundlegende Kritik an den Mächtigen heute als „unseriös“. Der Journalist Uwe Kalbe schrieb dazu vor Kurzem:
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Eine neue Politik braucht Spiritualität
„Der Vogel der großen Revolution des Mitgefühls braucht also zwei Flügel, um abheben zu können: einen politisch-weltlichen und einen spirituell-geistigen. Wer politisch arbeiten möchte, muss bereit sein, sich immer wieder auf sich selbst zu besinnen, er muss fähig werden, in sich und seine psychischen Verstrickungen einzusteigen, seine wahre Identität zu entdecken, Eitelkeiten zu enttarnen, Lügen aufzudecken. Wir sind so uneins mit uns selbst, dass wir immer noch bereit sind, zu glauben, nur die anderen seien gewalttätig und wir allein (wären) zum Frieden bereit.“ (Auszug aus Konstantin Weckers Buch „Mönch und Krieger“, erschienen in der Gütersloher Verlagsanstalt.)
„Irgendwann kann man sich nicht mehr mit dem Trivialen beruhigen“, schreibt Kierkegaard, und jeder, der die oberflächlichen Beruhigungsangebote unserer Gesellschaft durchschaut hat, wird dem zustimmen. Unzufrieden sein mit dem Leben, mit den Normen der Gesellschaft, mit der Unfähigkeit, Demokratie zu praktizieren, mit der schrecklichen Profilierungssucht und Gier, deretwegen wir die Erde und ihre Bewohner zerstören, ist erstmal nicht ein Zeichen für einen psychischen Defekt, sondern der Beginn der menschlichen Intelligenz. Auch die Schwermut, von der ich schon ausführlich gesprochen habe, weist uns ja immer wieder darauf hin, dass das wirkliche Leben nicht im Äußerlichen angesiedelt ist und dass man das Unvergängliche und Göttliche nur im eigenen Selbst zu finden vermag.
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…auf den Punkt gebracht:
Der Stierkampf zwischen Barcelona und Madrid geht in die nächste Runde. Der Ausgang der Wahlen in Katalonien ist ein deutlicher Sieg für Carles Puigdemont, dem bisherigen und womöglich neuen Regierungschef in Katalonien. Es ist überaus verwunderlich, dass bei der Suche nach etwaigen Schuldigen noch nicht der Vorwurf erhoben wurde, dass diese Wahl von Russland aus manipuliert wurde. Dass ist heutzutage guter Standard für jede Wahl, die nicht den Erwartungen der bisherigen Elite entspricht.
Russland erkennt Katalonien an, bestreitet vehement jedwede Wahlmanipulation
Wie es ausschaut, hat der richtungsweisende “Putschdämon” jetzt sogar aus dem fernen Belgien nochmals richtig in seiner angestammten Heimat nachgelegt. Ganz zum Leidwesen der Zentralisten in Spanien und der EU. Besonders die EU ist “not amused“! Sie ziert sich wie die Queen auch nur einen Ton zu diesem Vorgang über die Lippen zu bringen. Sie möchte auf lange Sicht das einige Spanien gerne im Stück schlucken und nicht etwa häppchenweise, wie es der Fall wäre, wenn sich Katalonien verselbständigte. Das muss man einfach verstehen.
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BOB DYLAN: A HARD RAIN’S GONNA FALL
Ein nobelpreisverdächtiger Song, in dem Dylan vieles von dem Schmerz, dem Hass und den Elend, die unsere Welt bereithält, einfach in scheinbarer Gelassenheit aufzählt – ausgeschmückt mit wunderbaren poetischen Bildern:

🙂 Immer mehr Rentner können sich Busfahrkarte zur örtlichen Tafel nicht leisten
Berlin (dpo) – Sozialverbände in Deutschland schlagen Alarm. Aufgrund der wachsenden Altersarmut können sich deutsche Rentner offenbar immer seltener die Busfahrkarte zu den örtlichen Tafeln oder Einrichtungen anderer Wohltätigkeitsorganisationen leisten, wo sie mit kostenlosem Essen versorgt werden, das sonst weggeworfen würde.
„Das ist ein Armutszeugnis für unsere Gesellschaft“, erklärt Christine Scherer von der Berliner Tafel. „In einem reichen Land wie Deutschland sollte eigentlich jeder Rentner genug Geld haben, um sich die Fahrt zu einer Armenspeisung leisten zu können. Das ist einfach eine Frage der Menschenwürde.
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