Aktuelles vom 8.11.2017 und: Die Mont Pèlerin Society in „Die Anstalt“ und: BREXIT ist das Ergebnis russischer Manipulation :-)

Die Paradise Papers sind ein weiteres Beispiel für die Erosion der Demokratie
„Zur Hölle mit den Reichen!“ – so betitelte gestern der bis in die Haarspitzen echauffierte Verleger Jakob Augstein seine wöchentliche Kolumne bei SPIEGEL Online. „Gut gebrüllt, Löwe“ mag man ihm da entgegnen. Doch das eigentliche Problem liegt tiefer. Die Paradise Papers sind bei ruhigerer Betrachtung vielmehr ein sehr gutes Beispiel für das was Rainer Mausfeld in seinem sehenswerten Vortrag beim Pleisweiler Gespräch der NachDenkSeiten als repräsentative Elitendemokratie bezeichnet hat. Auch wenn eine personalisierte Kritik an „den Reichen“ sicher emotional verständlich ist, so führt diese Debatte doch in eine Sackgasse. Bei all der Aufregung sehen wir offenbar den Wald vor lauter Bäumen nicht. Daher sollten wir anfangen, unseren Blick neu zu fokussieren. Von Jens Berger.
Die populäre Sichtweise sieht in etwa folgendermaßen aus: Es gibt einige, wenige skrupellose Superreiche, die mit Hilfe dubioser Kanzleien und Beratungsfirmen ihre Ersparnisse in sogenannten Steueroasen verstecken. Dabei werden „Schlupflöcher“ genutzt und Gesetze clever „umgangen“. Nun sei es an der Politik, diese Schlupflöcher zu schließen und Umgehungsmöglichkeiten zu verhindern. Wäre dies eine Fabel, so wären wir die weißen und die Reichen die schwarzen Schafe, während die Politik sich als ehrenwerter Schäfer darum kümmert, dass es der gesamten Herde gut geht. Welch´ schönes, welch´ naives Bild.
Die reale Fabel unserer Welt sieht eher folgendermaßen aus: Wir sind nach wie vor die Herde und die Politik nimmt nach wie vor die Rolle des Schäfers ein; sie ist jedoch ein vom Wolf eingesetzter Schäfer, dem es nicht um das Wohl der Herde, sondern um das Wohl des Wolfes geht. Jakob Augstein beschwert sich darüber, dass die Gesetze „für die Reichen“ gemacht wurden. Doch das ist sogar eine Verharmlosung. Die Gesetze werden nicht für, sondern von den Reichen gemacht. Die internationalen Steuergesetze sind ein schönes Beispiel dafür.
…Um zu verstehen, um was es konkret geht, ein kleines Beispiel, wie auch Sie ein Steuerprofi werden können. Sie sind Arzt und betreiben ihre Praxis in einem Gebäude, das Ihnen gehört? Wunderbar. Gründen Sie eine Briefkastenfirma auf den Bermudas, vermieten Sie ihr Haus für einen sehr niedrigen Mietzins an diese Briefkastenfirma, die dann die Praxis zu einem sehr hohen Mietzins an sie als Arzt weitervermietet. Ihre Gewinne entstehen nun zu einem großen Teil nicht mehr in Deutschland, wo sie versteuert werden müssen, sondern auf den steuerfreien Bermudas. Willkommen im Klub im Cleveren.
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Die Mont Pèlerin Society in „Die Anstalt“ – mehr Aufklärung vom Feinsten
„Da sag noch jemand, die Reichen tun nix für ihr Geld!“, damit brachte Claus von Wagner in der gestrigen „Anstalt“ eine weithin ausgeblendete Tatsache auf den Punkt, dass sich die finanziellen Eliten über Stiftungen und Medien Einfluss auf politische Entscheidungen erkaufen können, mit denen sie Status und gesellschaftliche Vorteile gegenüber den 99,9% absichern und sogar ausbauen können.
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Die Anstalt – Das Video

s. dazu auch:
https://lobbypedia.de/wiki/Mont_Pelerin_Society
Mont Pèlerin Society

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BREXIT ist das Ergebnis russischer Manipulation 🙂
Inzwischen ist es ein offenes Geheimnis, dass die meisten Katastrophen, nicht nur auf diesem Planeten, auf russische Manipulation zurückzuführen sind. So auch der BREXIT. Derweil haben die USA noch an Donald Trump zu knabbern, der ebenfalls von Russland ins Amt gehackt wurde. Da fragt man sich ernstlich, wie ohnmächtig die Welt gegenüber diesem Zündelmeier sein kann…
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…s. dazu auch:
…der Wahnsinn „Russlandbashing“ und die irre NATO
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Der externalisierte saudische Bürgerkrieg auf Tagesschau.de
Die Vorgänge, die sich in Saudi Arabien am ersten Wochenende des November 2017 ereignet haben, sind spektakulär und eine drastische Eskalation des Konflikts zwischen der Golfmonarchie und dem Iran. Die Festnahme von „elf Prinzen und Dutzende[n] frühere[n] Regierungsminister[n]“, darunter Prinz Alwalid bin Talal, dem „reichsten Menschen der Arabischen Welt“, wird jedoch von der Tagesschau als Kampf „gegen die Korruption im Land“ dargestellt und ein Interview mit einem nicht näher genannten „Passanten“ soll die Unterstützung der Bevölkerung für diese Maßnahmen suggerieren. Daraufhin heißt es wörtlich: „Kronprinz Mohammed bin Salman … will den Einfluss der ultrakonservativen Geistlichkeit drastisch beschränken, die saudische Gesellschaft öffnen“. Unterlegt wird dies u.a. von der Aufnahme einer Frau mit Kopftuch am Steuer eines Autos verbunden mit dem Hinweis, dass „die überfällige Aufhebung des Fahrverbots für Frauen“ als Werk des Kronprinzen gelte.[1] Woher die Aufnahmen stammen, bleibt v.a. deshalb zweifelhaft, weil Frauen nach aktuellem Stand erst ab Mitte nächsten Jahres ihren Führerschein in Saudi Arabien machen dürfen…
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🙂 Rufschädigung: Millionär verklagt SZ, weil er nicht in den Paradise Papers erwähnt wird
München (dpo) – Sein Ruf ist ruiniert: Ein deutscher Multimillionär hat Klage gegen die „Süddeutsche Zeitung“ eingereicht, weil sein Name im Zusammenhang mit den sogenannten Paradise Papers, die Steuervermeidungstaktiken der Superreichen aufdecken, nirgends auftaucht. Seit der Enthüllung könne er sich nicht mehr bei seinen Millionärsfreunden blicken lassen, ohne schief angeschaut zu werden, so der 52-Jährige.
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