Das Osterfest im Zusammenhang mit dem Adonisfest / Rudolf Steiner

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Rudolf Steiner – Arbeitervorträge – GA 353 Die Geschichte der Menschheit…
ACHTER VORTRAG Dornach, 12. April 1924:

…aber dieses Adonisfest, das ist überall gefeiert worden, wo alte Religionen waren. Denn alle alten Religionen haben zu den Menschen in dieser Weise von der Unsterblichkeit der Seele geredet.
Nun, in den ersten christlichen Jahrhunderten wurde auch nicht ein Osterfest so gefeiert wie jetzt, sondern erst allmahlich, im 3., 4. Jahr hundert kam es auf. Aber da gerade haben die Menschen nichts mehr verstanden von der geistigen Welt, gar nichts mehr verstanden, sondern sie haben nur noch in die Natur schauen wollen. Sie haben sich nur noch um die Natur bekümmert. Und da haben sie gesagt: Ja, wie kön­nen wir im Herbst die Auferstehung feiern? Da aufersteht ja nichts! -Daß der Mensch aufersteht, haben sie nicht mehr gewußt, und deshalb haben sie sich gesagt: Im Herbst aufersteht ja nichts, der Schnee bedeckt alles; im Frühling aufersteht alles: da macht man das Osterfest im Frühling.

…Nun, in den ersten christlichen Jahrhunderten wurde auch nicht ein Osterfest so gefeiert wie jetzt, sondern erst allmahlich, im 3., 4. Jahr hundert kam es auf. Aber da gerade haben die Menschen nichts mehr verstanden von der geistigen Welt, gar nichts mehr verstanden, sondern sie haben nur noch in die Natur schauen wollen. Sie haben sich nur noch um die Natur bekümmert. Und da haben sie gesagt: Ja, wie kön­nen wir im Herbst die Auferstehung feiern? Da aufersteht ja nichts! -Daß der Mensch aufersteht, haben sie nicht mehr gewußt, und deshalb haben sie sich gesagt: Im Herbst aufersteht ja nichts, der Schnee bedeckt alles; im Frühling aufersteht alles: da macht man das Osterfest im Frühling. – Das ist schon etwas, was aus dem Materialismus hervorge­gangen ist, wenn auch noch aus einem Materialismus, der auf den Him­mel hinaufschaute und das Osterfest nach Sonne und Mond fixierte.

12. April 1924:
Nun möchte ich Ihnen also über das Osterfest etwas sagen. Das Osterfest ist gerade deshalb so geeignet, daß wir anknüpfen an das­jenige, was wir über das Mysterium von Golgatha gesprochen haben, weil ja, wie Sie wissen, das Osterfest ein sogenanntes bewegliches Fest ist. Es wird jedes Jahr an einem andern Zeitpunkte gefeiert. Es schwankt. Warum schwankt es? Aus dem Grunde schwankt es, weil man es nicht nach irdischen Verhältnissen festsetzt, sondern man setzt es fest nach himmlischen Verhältnissen. Man setzt es dadurch fest, daß man sich frägt:Wann ist der Frühlingsanfang? Der Frühlingsanfang ist natürlich immer am 21. März. Also bevor der Frühling anfängt, setzt man nicht das Osterfest an. Dann wartet man aber – der Frühlingsanfang ist also immer am 21. März -, bis der Vollmond kommt. Wenn der Vollmond kommt, wartet man wieder bis zum nächsten Sonntag und setzt als Ostersonntag denjenigen Sonntag fest, der der erste Sonntag ist nach dem ersten Vollmond nach Frühlingsanfang. Nun kann der erste Voll­mond auf den 22. März fallen; dann ist der nächste Sonntag für uns der Ostersonntag, weil er der erste Sonntag ist nach dem Frühlingsvoll­mond; dann ist das Osterfest sehr, sehr früh. Es kann aber auch der Vollmond erst neunundzwanzig Tage nach dem 21. März fallen. Wenn zum Beispiel der Vollmond am 19. März ist, kommt erst der Frühlings-anfang, und dann nach achtundzwanzig Tagen der Vollmond. Dann ist erst der nächste Sonntag nach vier Wochen der Ostersonntag. Dann fällt also das Osterfest weit in den April hinein. So daß das Osterfest verschiebbar ist zwischen dem 21.März und dem Ende des April. Da schwankt es hin und her.
Nun, meine Herren, warum hat man das Osterfest festgesetzt nach dem, wie es am Himmel ist? Ja, das hängt mit dem zusammen, was ich Ihnen schon gesagt habe, daß man eben früher wußte: Mond und Sonne haben auf all das, was auf der Erde ist, einen Einfluß.
Betrachten Sie eine Pflanze, die aus der Erde herauswächst. Wenn da die Erde ist (siehe Zeichnung) so nehmen Sie ja, wenn Sie die Pflanze haben wollen, einen ganz kleinen Samen und legen ihn hinein. Da ist die ganze Pflanze, das ganze Leben der Pflanze zusammengedrängt in diesem kleinen Keim, in diesem kleinen Samen. Was wird aus diesem Samen? Zuerst die Wurzel. Da dehnt sich das ganze Leben aus zu der Wurzel. Dann zieht sie sich aber neuerdings wiederum zusammen und es wächst zusammengezogen, und es wird ein Stengel. Dann dehnt es sich wieder aus und es werden die Blätter. Dann wird die Blüte daraus. Und dann zieht es sich wiederum zusammen in dem Samen, der da war­tet bis zum nächsten Jahre. Was haben wir also bei der Pflanze? Wir haben bei der Pflanze Ausdehnen, Zusammenziehen, Ausdehnen, Zu­sammenziehen…
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DAS OSTERFEST ALS EIN STÜCK MYSTERIENGESCHICHTE DER MENSCHHEIT / Rudolf Steiner
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Die Jahresfeste, die Sprachentwicklung, der Christus-Impuls und: Nach dem Tod lebt das Ich als Geistig-Seelisches unter geistig-seelischen Götterwesen – Rudolf Steiner
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