Die geistigen Wesenheiten in den Himmelskörpern und Naturreichen / und: Esoterische Betrachtungen karmischer Zusammenhänge / RUDOLF STEINER

Eine wesentliche Betrachtung zum Verständnis der Naturerscheinungen. Im Zusammenhang „Wie erlangt man Erkenntnisse…“ eine wichtige Lektüre, admin.
Für Einsteiger in diese Thematik empfehle ich vorab z.B.:
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RUDOLF STEINER – GA 136
Die geistigen Wesenheiten in den Himmelskörpern und Naturreichen
Zehn Vorträge
Helsingfors (Helsinki), 3. bis 14. April 1912

…hier weiter: 136

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…dazu passend:

Rudolf Steiner in der GA 236 („Esoterische Betrachtungen karmischer Zusammenhänge – Zweiter Band“), S. 276 ff., Auszug:

…Und wenn Sie dasjenige nehmen, was über eine Erdenfläche hin schläft auf der Erde, was da alles in diesen – nehmen wir jetzt nur zunächst die Ätherleiber -, was in diesen Ätherleibern webt und west als Nachklänge desjenigen, was all diese schlafenden Menschen, die über eine Erdfläche hin schlafend sind, gedacht haben: so sind das Bilder desjenigen, was in den Tagesstunden auf Erden vor sich gegangen ist.
Und diejenigen Wesenheiten, die da auf und ab schweben, die beschäftigen sich während unserer Schlafstunden mit demjenigen, was da als Spuren in unserem Ätherleib zurückgeblieben ist. Das wird ihre Welt. Das wird ihre Welt, die ihre Erfahrung jetzt ist, die sie beschäftigt. Und uns geht die Tatsache auf, vor der wir mit scheuer Ehrfurcht stehen: Du hast deinen Leib im Bette zurückgelassen – da ist er. Er trägt in sich die Spuren des Tageslebens. Er ist der Acker deiner Vorstellungsfrüchte vom Tage. Diesen Acker betreten die Wesenheiten der dritten Hierarchie, Angeloi, Archangeloi, Archai. Da drinnen erleben sie, während du außerhalb deines physischen und Ätherleibes bist, dasjenige, was durch Menschen während der wachenden Tagesstunden in Vorstellungen erlebt worden ist…

„Sehen Sie, in allen alten Mysterien galt eine bestimmte Lehre, die, wenn man sie in ihrem Inhalte gewahr wird, eigentlich einen tief erschütternden Eindruck macht. Derjenige, der in ein altes Mysterium eingeführt worden ist, Schüler geworden ist, nach und nach in die Initiationswissenschaft hineingekommen ist, der kam auf einer gewissen Stufe seiner inneren Entwickelung dazu, dass er die Eindrücke, die er empfing, so charakterisierte – nun, meine lieben Freunde, geben Sie acht darauf, wie ich etwa den Monolog eines solchen alten Initiierten, den er nach dem Erreichen einer gewissen Initiationsstufe hätte sprechen können, jetzt vor Ihnen spreche -, solch ein Initiierter würde also etwa so gesagt haben: Wenn ich während des Tages auf freiem Felde stehe, den ahnenden Blick nach aufwärts richte, mich den Eindrücken der Sinne hingebe, so sehe ich die Sonne. Ich nehme sie wahr in ihrer blendenden Stärke am Mittag, und ich ahne und schaue hinter der blendenden Stärke der Sonne am Mittag das Wirken von geistigen Wesenheiten der zweiten Hierarchie im Sonnenhaften. Vor meiner Initiation schwand hinunter das Sonnenhafte mit dem abendlichen Untergange der Sonne. In dem Erscheinen der Abendröte verschwand das Scheinen der Sonne. Und ich machte vor meiner Initiation den Nachtweg durch, indem Finsternis um mich ward, und am Morgen erinnerte ich mich an diese Finsternis, wenn die Morgendämmerung kam und aus der Morgendämmerung heraus wiederum die Sonne erschien, um ihren Weg zu machen zur blendenden Helle des Mittags. Jetzt aber, nachdem ich die Initiation erlangt habe, ist es so: Wenn ich die Morgenröte erlebe, und die Sonne aus der Morgenröte wiederum zu ihrem Tagesgange sich anschickt, wird in mir die Erinnerung an das nächtliche Leben wach. Ich weiß, was ich während des nächtlichen Lebens erlebt habe. Ich erinnere mich ganz genau, dass ich geschaut habe, wie nach und nach ein bläulich glimmerndes Licht von der Abenddämmerung aus weiterhin ging von Westen nach dem Osten, und wie ich schaute, woran ich mich jetzt genau erinnere, um die Mitternachtsstunde die Sonne am entgegengesetzten Himmelspunkte, gegenüber dem Punkte, wo sie in ihrer glänzenden Mittagsstärke war, in ihrem Glimmen, das so moralisch eindrucksvoll ist, hinter der Erde. Ich habe gesehen die Sonne um Mitternacht.

Solch einen Monolog, der vollen Wahrheit entsprechend, haben solche Initiierten durchaus in ihrer Meditation ausgesprochen. Denn dieses Sprechen eines solchen Monologes war ja nichts anderes als das Sich-zum-Bewusstsein-Bringen desjenigen, was da war. Und wenn wir noch bei Jakob Böhme in einem Buch lesen, das er geschrieben hat: «Die Morgenröte im Aufgang», dann können wir daraus den erschütternden Eindruck gewinnen, dass diese Worte, die in dem Buche «Die Morgenröte im Aufgang» stehen, die Überbleibsel einer wunderbaren
alten Lehre sind.

Was ist die «Morgenröte im Aufgang» für Initiierte? Die «Morgenröte im Aufgang» ist die Veranlassung zu kosmischer Erinnerung an das Schauen der Sonne um Mitternacht hinter der Erde, bedeckt von der Erde, durchglimmend durch die Erde. Wenn wir die gelbweiße Sonnenscheibe hellglänzend am Mittag erblicken im gewöhnlichen Anschauen, im initiierten Anschauen erblicken wir die bläulich-violette Sonne an der entgegengesetzten Stelle des Himmels, indem uns die Erde erscheint wie ein durchsichtiger Körper, durch den hindurch eben die weißlich-gelbe Sonnenscheibe des Mittags, auf der anderen Seite bläulich-rötlich gefärbt, glimmend erscheint. Aber dieses bläulich-rötlich glimmende Erscheinen – ich muss das paradoxe Wort aussprechen -, das ist ja nicht so, wie es ist. Es ist ja wirklich so, wie wenn wir zunächst, indem wir diese Sonne um Mitternacht schauen, schauen würden etwas, was in der Ferne undeutlich ist. Und wenn man sich mit der Initiation gewöhnt, dasjenige, was zunächst wie in der Ferne undeutlich erscheint, genauer und immer genauer anzuschauen mit dem initiierten Blicke, dann wird dasjenige, was da ein bläulich-rötlicher Schein ist, immer mehr und mehr Gestalt und Form annehmen, sich über den ganzen abgewendeten Himmel ausbreiten, der von der Erde bedeckt ist, der wird bevölkert. Und so wie, wenn wir in einer sternenhellen Nacht aus unserem Haus hinaustreten, uns der majestätische Anblick des Sternenhimmels gewährt wird mit den einzelnen funkelnden, leuchtenden Punkten, und der Mond vielleicht in der Mitte erscheint, so wird dem initiierten Blicke auf der abgewendeten Seite durch die durchsichtig gewordene Erde hindurch erscheinend eine ganze Welt, die sich herauserhebt wie aus Wolken, die sich zu lebensgeformten Gestalten bilden: Alles dasjenige, was in der zweiten Hierarchie, in der Welt der Exusiai, Kyriotetes, Dynamis lebt – da erscheinen sie, diese Wesenheiten!

Und wenn wir immer genauer und genauer zusehen, wenn wir die Seelenruhe gewinnen können, da zuzusehen – und das ganze spielt sich ja ab nach Vorbereitungen, nach Meditationsvorbereitungen, denn bewusst wird es eigentlich in der Morgendämmerung, in der Nacherinnerung, aber da hat man es vor sich, so dass man weiß, man hat es geschaut während der Nacht -, so spielt sich da noch ein anderes ab. Es ist, als ob aus dem, was da erscheint auf der abgewendeten Seite der Erde, was ich hier andeute in einer solchen wolkenartigen Zeichnung (hell-lila, rot und blau), – das ist durchaus alles webende, wesende Welt der Wesenheiten der zweiten Hierarchie, als ob aus dieser webenden, wesenden Welt der zweiten Hierarchie gewissermaßen herausstrahlt eine Welt anderer Wesenheiten. Ich will schematisch das, was da herausstrahlt, durch die Erde zunächst durchstrahlt, so andeuten (gelb). Oh, das ist wirklich eine Welt von Wesenheiten, die in dieser Konstellation, in dieser nächtlichen Konstellation durch die Erde so durchwirkt, dass sie gewissermaßen in ihrem Dasein heranschwebt an den Menschen, wegschwebt – wieder zurück! Wir sehen die gewissermaßen in dieser Linie webend-wesenden Wesen der zweiten Hierarchie entlassen, fortwährend entlassen eine andere Hierarchie, auf und ab schwebend, heran zum Menschen, wiederum zurück. Und wir lernen nach und nach dasjenige kennen, was da eigentlich ist.

Wir haben den ganzen Tag bewusst gelebt, liegen jetzt im Schlafe. Das heißt, unser physischer und unser Ätherleib liegen auf sich angewiesen, wie eine mineralische und pflanzliche Welt wirksam, im Schlafe. Aber wir haben den ganzen Tag gedacht, Vorstellungen sind den ganzen Tag durch unsere Menschenwesenheit gegangen, sie haben
ihre Spuren zurückgelassen im physischen und Ätherleib. Wir würden uns des Morgens nicht erinnern an dasjenige, was die Erlebnisse unseres Erdendaseins waren, wenn nicht zurückblieben die Spuren der Eindrücke, die wir dann heraufholen in den Erinnerungen. Da sind sie, diese Spuren, in dem, was vom Menschen in nächtlichen Stunden im Bette liegenbleibt, von dem er weg ist. Da spielt sich namentlich im ätherischen Leibe ein merkwürdiges Geschehen ab: Das Nachklingen, Nachwehen, Nachvibrieren, Nachwellen desjenigen, was der Mensch wachend vom Morgen bis zum Abend gedacht hat.

Und wenn Sie dasjenige nehmen, was über eine Erdenfläche hin schläft auf der Erde, was da alles in diesen – nehmen wir jetzt nur zunächst die Ätherleiber -, was in diesen Ätherleibern webt und west als Nachklänge desjenigen, was all diese schlafenden Menschen, die über eine Erdfläche hin schlafend sind, gedacht haben: so sind das Bilder desjenigen, was in den Tagesstunden auf Erden vor sich gegangen ist.

Und diejenigen Wesenheiten, die da auf und ab schweben, die beschäftigen sich während unserer Schlafstunden mit demjenigen, was da als Spuren in unserem Ätherleib zurückgeblieben ist. Das wird ihre Welt. Das wird ihre Welt, die ihre Erfahrung jetzt ist, die sie beschäftigt. Und uns geht die Tatsache auf, vor der wir mit scheuer Ehrfurcht stehen: Du hast deinen Leib im Bette zurückgelassen – da ist er. Er trägt in sich die Spuren des Tageslebens. Er ist der Acker deiner Vorstellungsfrüchte vom Tage. Diesen Acker betreten die Wesenheiten der dritten Hierarchie, Angeloi, Archangeloi, Archai. Da drinnen erleben sie, während du außerhalb deines physischen und Ätherleibes bist, dasjenige, was durch Menschen während der wachenden Tagesstunden in Vorstellungen erlebt worden ist.

Und wir schauen eben in scheuer Ehrfurcht hin auf eine solche Erdenfläche, in der Menschenleiber zurückgelassen sind im Schlafe, und hinwandelnd nach demjenigen, was sich da als Nachklänge des Tageslebens abspielt: Angeloi, Archangeloi, Archai. Und ein wunderbares Leben sehen wir sich vor uns entwickeln, das sich abspielt zwischen den Wesenheiten der dritten Hierarchie und unseren hinterlassenen Gedankenspuren.

Wir schauen hin auf dieses Feld und vernehmen, wie wir als Menschen in den geistigen Kosmos hineingestellt sind: dass wir den Engeln Arbeit schaffen für unsere Schlafstunden, während wir wachen. Ja, wir schaffen den Engeln Arbeit für die Schlafstunden, während wir wachen.

Und jetzt geht uns etwas auf über unsere Gedankenwelt. Jetzt geht uns das über unsere Gedankenwelt auf: Ja, diese Gedanken, die dir durch den Kopf gehen, die enthalten ja die Früchte, die du in deinen eigenen Ätherleib und physischen Leib hineinsenkst, welche Engel während der nächtlichen Zeit pflücken, um sie hinauszutragen in den Kosmos und dort den Weltenwirkungen einzuverleiben.

Noch ein anderes sehen wir. Während wir sehen, dass diese Wesenheiten der dritten Hierarchie, Angeloi, Archangeloi, Archai, so herausschweben aus den Wesenheiten der zweiten Hierarchie und ihrem Tun, schauen wir, wie hinter dem Weben (siehe Zeichnung, hell-lila, unten) Wesenheiten von besonderer Majestät und Größe sich hinzugesellen zu dem Wirken der zweiten Hierarchie. Wir schauen hin auf das bläulich-rötliche Sich-Formen der Wesenheiten der zweiten Hierarchie, aber wir sehen hineinspielen wie von hinten her in dieses Weben und Leben der zweiten Hierarchie ein anderes, und werden bald gewahr, dass das zum Teil wie blitzartig hineinschlägt (rot) in das Weben und Wesen der zweiten Hierarchie, aber durchschlägt bis nun auch in den abgewendeten Teil der Erde hinein und zu tun hat jetzt nicht mit dem, was im Bette liegengeblieben ist, sondern mit demjenigen, was herausgetreten ist mit unserer Ich-Organisation und unserem astralischen Leibe.

Und wie man hinschauen kann auf dasjenige, was im Bette liegengeblieben ist, wie auf ein Feld, wo die Gedankenfrüchte des menschlichen Tageswirkens von den Engeln, Erzengeln und Urkräften gepflückt werden für das kosmische Weltenwirken, so können wir schauen, wie sich zu tun machen, gemeinsam ihr Wirken miteinander verbindend, die Wesen der zweiten Hierarchie, Exusiai, Dynamis, Kyriotetes, und der ersten Hierarchie, Seraphim, Cherubim, Throne, mit unserem Astralleibe und mit unserem Ich.

Da sagt sich der Initiierte in der Morgenerinnerung: Da habe ich gelebt vom Einschlafen bis zum Aufwachen mit meinem Ich und mit meinem astralischen Leibe. Da fühlte ich mich wie eingewoben, wie einverleibt in dasjenige, was Seraphim, Cherubim und Throne zusammen mit Kyriotetes, Dynamis, Exusiai wirken. Dadrinnen bin ich, und da schaue ich hinüber auf meinen physischen Leib und Ätherleib: da sehe ich darüber weben das gelblich-weißliche Wirken der meine Gedankenfrüchte pflegenden Wesenheiten der dritten Hierarchie, Angeloi, Archangeloi, Archai. Verbunden weiß ich mich mit den Wesenheiten der ersten und zweiten Hierarchie. Schauend in mächtigen Geistwolken über meinem Leibe, den ich verlassen habe, erblicke ich das Weben und Wesen der dritten Hierarchie.

Und so, meine lieben Freunde, können Sie eine konkrete Vorstellung bekommen, wie in der Initiationsanschauung imaginativ-bildlich die Wesenheiten der drei Hierarchien innerhalb des Bildes der physischen Welt, nur eben, wenn diese physische Welt in Nacht gehüllt ist, auf der abgewandten Seite der Erde, erscheinen. Und wir können uns vorstellen, dass das Wissen, die Anschauung von diesen erhabenen Tatsachen immer mehr und mehr sich einlebte in die Herzen und in die Seelen derjenigen, die einmal der alten Initiationswissenschaft teilhaftig
waren.“

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