Griechenland – Special

Aktualisiert 1.8.17:

Griechenland: Verordnete Verarmung
Während Angela Merkel nach außen – und im Wahlkampf – die Europäische Union zur Schicksalsfrage erklärt, nehmen im Innern der EU die Auseinandersetzungen wieder zu. Im Brennpunkt steht dabei erneut der Umgang mit Griechenland. Die Koalition um Ministerpräsident Alexis Tsipras stimmte am 19. Mai für ein weiteres Sparpaket, das als Voraussetzung für neue „Hilfen“ von Griechenlands Gläubigern gefordert wurde. Athen ist darauf angewiesen, weil Rückzahlungen fällig werden, die aus eigener Kraft nicht gestemmt werden können. Dagegen gab es massive Proteste vor dem griechischen Parlament – Ausdruck einer zunehmend verzweifelten Gesellschaft.
Um die Absurdität der bisherigen „Rettungsversuche“ zu verstehen, hilft zunächst ein Blick auf die bloßen Summen, die bisher zwischen Gläubigern und Griechenland geflossen sind: Addiert man alle drei bisherigen Hilfspakete, wurde Griechenland ein Kreditrahmen von 368,6 Mrd. Euro gewährt – eine gewaltige Summe, gemessen am griechischen BIP von 176 Mrd. Euro im Jahr 2015. Allerdings wurde dieser Kreditrahmen bis 2015 nur im Umfang von 215,9 Mrd. Euro ausgeschöpft, und davon sind weniger als fünf Prozent, nämlich 10,8 Mrd. Euro, wirklich in den griechischen Staatshaushalt geflossen – wohlgemerkt als rückzahlbare, verzinsliche Kredite. Der weit überwiegende Teil floss entweder in Zinszahlungen, in die Schuldentilgung bzw. in die Umschuldung – das heißt in einen Risikotransfer von privaten Banken hin zu öffentlichen Trägern (EU, EZB, IWF, ESM) – oder, jedenfalls teilweise, in die Finanzierung von Anreizen für private Gläubiger, sich am Umschuldungsprogramm zu beteiligen.
Umgekehrt hat Griechenland im Zeitraum von 2010 bis 2015 aber 52,3 Mrd. Euro an Zinsen an seine Gläubiger gezahlt, vor allem an EU, EZB und IWF. Bis 2018, wenn das dritte Programm ausläuft, werden es sogar 70,1 Mrd. Euro sein. Der Saldo des Kapitalflusses war und ist für Griechenland also negativ – trotz aller „Hilfen“. Damit wird deutlich, dass es sich letztendlich um die Ausbeutung des griechischen Staates handelt: Diese 70,1 Mrd. Euro Zinsen entsprechen etwa 40 Prozent des gesamten griechischen BIP des Jahres 2015.
Quelle: Egbert Scheunemann in den Blättern für deutsche und internationale Politik

Anmerkung JK: Ein exzellenter Beitrag, der den völligen Irrsinn des deutschen Austeritätsdiktates gegen Griechenland verdeutlicht und der eine möglichst breite Verbreitung verdient. Der Beitrag entlarvt auch, um was bei der Privatisierung öffentlicher Infrastruktur geht, nicht darum den Bürgern öffentliche Dienstleistungen effizient und kostengünstig anzubieten, sondern ausschließlich darum privaten Investoren neue Renditemöglichkeiten zu eröffnen. Also letztlich darum die Taschen der Reichen und Superreichen och praller zu füllen. Zugleich handelt es sich bei Griechenland um das neoliberale Freiluftlabor der EU. Man testet in Griechenland offenbar aus wie weit sich der Wunschtraum der Neoliberalen, den Staat soweit wie möglich zu zerstören, realisieren lässt. Die Frage ist, ob die, durch die Neoliberale Austeritätspolitik in Griechnland angerichteten sozialen und ökonomischen Verwüstungen jemals wieder behoben werden können.
In Griechenland zeigt sich, die neoliberale Politik entbehrt jeder realen ökonomischen Grundlage. Es geht dabei nur um die Durchsetzung einer absurden Ideologie mit dem Ziel die Reichen noch reicher zu machen. Sind das die europäischen Werte, die Merkel angeblich gegen Trump, Putin, Erdogan verteidigen will?

Dazu: Griechenlands krankes Gesundheitssystem
Das griechische Gesundheitssystem steckt in der Krise: Tausende medizinische Fachkräfte haben das Land verlassen, die Ausgaben für Gesundheit wurden halbiert und drei Millionen Griechen sind nicht krankenversichert. Sie fühlen sich vom Staat im Stich gelassen.
Ein Lichtblick für krisengebeutelte Griechen ohne Versicherungsschutz sind die Sozialkliniken des Landes. Eine davon ist das Ellinikó im gleichnamigen Athener Stadtteil. Die arte-Reportage von Tanja Dammertz zeigt den ehrenamtlichen Einsatz der Helfer im Ringen um die Gesundheitsversorgung für die sozial Schwächsten des Landes.
Quelle: Spiegel.TV

»Wir« helfen »den Griechen«: drei Lügen in einem Satz
Rettungspakete? Von wegen: Eine neue Studie zeigt, dass »den Griechen« nicht »geholfen wird« und schon gar nicht »von uns«. Ein Kommentar von Tom Strohschneider.
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…geplantes Chaos?
Die schiere Überforderung
Flammen schlagen aus den Gebäuden, in denen 4.000 Menschen demnächst eine vorläufige Unterkunft erhalten sollten. Auf zwei der zukünftigen Lager für Flüchtlinge – leer stehende Hallen in der Kleinstadt Giannitsa, die früher das griechischen Militär genutzt hatte – wurden am Wochenende Brandanschläge verübt.
Das erste Gebäude ging am Samstagabend in Flammen auf. Die zweite potenzielle Flüchtlingsunterkunft wurde am frühen Sonntagmorgen von Unbekannten in Brand gesteckt. Letzteres wurde dabei fast vollkommen zerstört.
In Griechenland stauen sich derweil immer mehr Flüchtlinge. Am Viktoria-Platz im Zentrum Athens und auch am Hafen von Piräus verbringen seit mehreren Tagen Hunderte die Nächte im Freien – darunter auch zahlreiche Familien mit kleinen Kindern.
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„…Leider wird es auch diesesmal so sein, dass die Wut der Menschen sich nicht gegen die Verursacher richten wird, sondern gegeneinander. Zwei Opfer stehen sich gegenüber, während die wahren Schuldigen entspannt in Washington, Berlin, Paris und Co. sitzen. Ergo:
Nicht nur jeder Ertrunkene im Mittelmeer, sondern jeder Tote aus Kampfhandlungen BEIDER Seiten in Nordafrika und dem Orient geht auf das Schuldkonto dieser vorgeschobenen Politdarsteller, die im Auftrag ihrer Hintermänner und -frauen diese Politik betreiben. Wir reden von mehreren Millionen Menschen, die beim Schachspiel einfach vom Brett gefegt wurden.“
Griechenland und Migranten: Divide et Impera – Die Vorstufe wurde „gezündet“
Griechenland als europäischer Vorposten zum Nahen Osten. Griechenland als erstes Opfer angloamerikanischer „Geogeldpolitik“ auf europäischen Boden. Griechenland als das erste Land in dem es aufgrund der Politik der deutschen Bundesregierung zur humanitären Katastrophe kommen wird…
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…die systematische Zerstörung Griechenlands:
Kommentar Ein Jahr Syriza-Regierung – Ewige Hoffnung in Athen
Das Gesundheitssystem ist am Boden und die Schulden steigen weiter: Alexis Tsipras‘ Bilanz nach 365 Tagen als griechischer Premier ist mager.
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EU führt erstmals Meldepflicht für Bargeld und Schmuck ein
Alle Griechen müssen künftig ihre Bargeld-Bestände, ihren Schmuck und den Inhalt ihrer Schließfächer offiziell deklarieren. Die von der Troika schon vor langem geforderte Maßnahme wird nun erstmals in einem EU-Land umgesetzt. Man kann davon ausgehen, dass es sich um einen Testlauf handelt.
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Wohl dosiert ins Koma gespart
Die EU-Kommission hat beschlossen, sämtliche Klingeltöne auf den Smartphones in Europa zu verbieten und durch die Europahymne zu ersetzen. Nein? Zugegeben, das ist Zukunftsmusik, aber bald im Bereich des Möglichen. Doch der Reihe nach…
Haben wir Sie erschreckt? Wir Autoren erschrecken täglich!
Wie geht es eigentlich Griechenland? Man hört gar nichts mehr, außer von einem neuen Sparprogramm, welches in dieser Woche verabschiedet wurde… Was für Erfolge! Unter anderem wurde den Landwirten die Subventionen für Treibstoffe gestrichen. Sie zahlen künftig 200 statt 65 Euro für eine Tonne Diesel…
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Aktuelle Hintergrundinfos über die momentane Situation… Missing Link to Yanis Varoufakis – KenFM-Interview von Dirk Pohlmann
Gerade einmal sieben Monate als Finanzminister der Syriza-Regierung haben Prof. Yanis Varoufakis in…

Kreditvergabe an Griechenland
Heute ist keine Auszahlung möglich

Die Zahlung der Milliarden Euro, die Griechenland im Oktober erhalten sollte, verzögert sich voraussichtlich – weil Reformen nicht schnell genug umgesetzt werden.
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Die wohl einzige zur Sanierung des Rentensystems in Griechenland noch nicht aufs Tapet gebrachte Maßnahme ist die Euthanasie für Rentner.
In jeder Gesellschaft ist die Weise, auf denen den Alten begegnet wird, ein Zeugnis ihrer Zivilisation. In dem Land jedoch, das die Zivilisation gebar, werden die Rentner also mein Vater, Dein Vater, lieber Leser, unsere Eltern – fast wie … Feinde der Gesellschaft, wie zu Lasten der Übrigen lebende Parasiten, als Wegwerf-Bürger behandelt.
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Saat statt Staat: Die etwas andere Griechenlandhilfe
Mit einem quer-Bericht fing alles an.

Danach konnten sich Alexandros Jazakis und seine Hilfsaktion vor Spendengeldern nicht mehr retten: Über 40.000 Euro in nur fünf Wochen!
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Gregor Gysi zu den Flüchtlingen, PKK, Netzpolitik und Griechenland – ab Minute 5:

Griechenland-Hilfe: Merkels Schneeballsystem
Am Mittwoch stimmt der Bundestag über das dritte Hilfspaket für Griechenland ab. Das Risiko für die deutschen Steuerzahler: ein dreistelliger Milliardenbetrag. Doch die Kanzlerin verschleiert das – die Folgen werden fatal sein.
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Pelzig hält sich – 14.07.2015:

Alle Macht geht vom Zinssatz aus
In Athen schnüren sie ein neues Hilfspaket und Deutschland verdient an der Griechenlandkrise, rechnet ein Wirtschaftsinstitut aus.
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Athen soll Staatsbesitz versilbern
Satte 50 Milliarden Euro soll Griechenland in den kommenden Jahren durch den Verkauf von Staatsvermögen einnehmen. Aber wie realistisch ist das überhaupt?
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Der Tag, an dem die Demokratie starb
Nur fünf Monate war Yanis Varoufakis griechischer Finanzminister. Aber das hat gereicht, um seine Kollegen fast in den Wahnsinn zu treiben – uns seine Fans in Ekstase. Eine Begegnung in Athen.
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DIE RÜCKKEHR DES »HÄSSLICHEN DEUTSCHEN«
Was zum Teufel ist da über uns gekommen? Diese Welle von boshaftem Nationalismus, hemmungslosem Egoismus, Niedertracht und Rassismus, die unter Führung der Regierung Merkel, Gabriel und Schäuble, und unter den Peitschenhieben nicht nur des bekannten Mediums der Niedertracht, der Bild-Zeitung, sondern auch der „bürgerlichen“ Presse Besitz ergriffen hat vom deutschen Mainstream, ganz so, als hätte man dort nur auf eine Gelegenheit gewartet, das so lange mühsam verborgene „wahre Gesicht“ endlich wieder zeigen zu dürfen!
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…doch mal eine objektive Info im ÖR:
Griechenland-Ausverkauf: Monitor (ARD) über die Doppelmoral der Gläubiger
Der große Ausverkauf – Es scheint, als gäbe es in Zukunft diverse Milliarden-Deals mit Griechenland, doch wer sind die Profiteure der Privatisierung? – 50 Milliarden Euro sollen die von Griechenland geforderten Privatisierungen von Staatseigentum einbringen. Ausgerechnet ein deutsches Unternehmen, das mehrheitlich in öffentlicher Hand ist, könnte davon profitieren: Fraport will 14 der lukrativsten griechischen Flughäfen übernehmen und erhofft sich satte Gewinne…

Deutsche Unternehmen verstärken ihre Bemühungen, Profit aus dem ökonomischen Kollaps Griechenlands und aus der von Berlin erzwungenen Deregulierung der griechischen Wirtschaft zu schlagen. Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport hofft, nach dem Zusammenbruch des Athener Widerstandes endlich eine milliardenschwere Übernahme in Griechenland tätigen zu können; es geht um lukrative Konzessionen zum Betrieb von insgesamt 14 Flughäfen. Der deutsche Discounter Lidl, der schon jetzt zu den größten Lebensmittelhändlern im Land gehört…
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„Der Souverän, der europäische Bürger ist längst abgesetzt und hat einem menschenverachtenden Totalitarismus Platz gemacht…“
„Du unterschreibst oder wir lassen deine Nation hungern. Nicht weniger war es, was Tsipras zur Unterschrift bewegte. So funktioniert Europa. Das ist das Deutsch, das in Europa gesprochen wird.“
und:
„Wer nach diesem zweiten Juliwochenende des Jahres 2015 noch glaubt, irgendein politisches Vorhaben, etwas wie TTIP beipielsweise könnte mit dem Mittel demokratischen Bürgerprotestes abgewendet werden, ist ein absoluter Träumer, hat diesen donnernden Glockenschlag vom zweiten Juliwochenende 2015 nicht gehört. Dieser Umbau Europas zu einem postdemokratischen Finanztotalitarismus ist längst in vollem Gange.“
sowie:
„Da Schäuble meint, Griechenland wie ein Unternehmen behandeln zu müssen, sollten wir ihn auch wie einen Manager behandeln. Der geht für besagte Insolvenzverschleppung nämlich in den Knast.“
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Konstantin Wecker:
Liebe Freunde,
„Günstige Inseln: Warren Buffett kauft sich in Griechenland ein.

Warren Buffett hat ein Gespür für gute Geschäfte. Nun hat der US-Starinvestor Griechenland als Investitionsobjekt entdeckt und sich eine Insel in der Ägäis gekauft.“ (SPIEGEL online)
Wie wärs mit der Akropolis, Herr Buffett. Oder warum nicht gleich ganz Athen, dann kann man Eintritt verlangen und die Menschen wie im Zoo ausstellen. Am besten bei der Fütterung.
Frau Merkel, Herr Schäuble – ist es das was Sie wollten?
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🙂 Das Kernproblem bei dieser durchweg etablierten EU-Doktrin (Dealer first) ist, nach Möglichkeit die Geldströme so geschickt umzuleiten, dass diese direkt bei den Dealern landen, ohne das Volk damit in Berührung kommen zu lassen. Klar doch: „Wir schützen das Volk“ … auch vor dem vielen Geld
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…hochinteressant:
“Unsere Schlacht, Griechenland zu retten” – Interview mit Varoufakis
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…die Jugend: keine Lust mehr auf Europa der Schäubles:
nachdenKEN über: Ethik oder Etat? Erste Hilfe für Griechenland!


Sorgen wir, die Bürger, für ein Europa der Ethik. Verhindern wir im Kollektiv ein Europa der Barbarei.

Medikamenten-Nothilfe
IBAN: DE80 4306 0967 1134 2196 02
BIC: GENODEM1GLS
GLS Bank

Andreas Popp: Griechenland als Ablenkungsmanöver:

Jetzt verkaufen die Griechen ihre Inseln
Griechische Inseln: Der Ausverkauf kann beginnen
US-Investor Warren Buffett macht es vor: Griechische Inseln werden zum begehrten Kaufobjekt. Die Preise sind schon für Durchschnittsmillionäre erschwinglich…
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Griechischer Minister bietet USA Erdölvorkommen an
Der griechische Verteidigungsminister Panos Kammenos hat der US-Amerikanischen EU-Beauftragten Victoria Nuland angeboten, griechisches Erdöl zu fördern und aufzuteilen. Zuvor unternahm Nuland, die durch ihr öffentlich gewordenes Skandal-Telefonat während der Ukraine-Krise bekannt geworden ist, eine Reise in die griechische Hauptstadt Athen. Damals wurden keine Details bekannt.
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…dieses wahnsinns Statement von Sahra sollte einen Extraeintrag wert sein:
Sahra Wagenknecht: Krisenländer brauchen nicht unser Steuergeld, sondern regulierten Bankensektor
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Tritt den Griechen in den Arsch – Gabriel bläst den Siegesmarsch
Wenn jemand im Land Recht hat, dann doch wohl die BILD-Zeitung. Und die hat jüngst den Gabriel als den „Eisernen Sigmar“ gelobt.
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Griechenland und die BILD:

Peer Steinbrück zum Spardiktat in Griechenland: „In Deutschland wäre der Teufel los“:

Das ist ein Putsch!