…immer sinnlosere Bullshit-Jobs – Eine Gesellschaft unter Folter

„Wir alle wissen um die gefürchtete Leere, die hinter unserer Lebensart lauert: Überzeugungen geben dem Leben den gewünschten Inhalt und Arbeit wird uns zum unentbehrlichen Rauschgift. Ihr zuliebe nehmen wir jede Entbehrung und jeden Nachteil in Kauf, machen wir uns jede Illusion zu eigen.“ (Krishnamurti)

„Heutzutage lautet die Logik aber allzu oft: Ich kaufe mir ein Auto, um zur Arbeit zu fahren – und ich fahre zur Arbeit, um mir das Auto leisten zu können. Welch ein Irrsinn.“

Sinnlose Jobs und entfremdete Arbeit
“Gibt es Alternativen zu sinnlosen Jobs?”
Sätze in der Politik wie “Sozial ist, was Arbeit schafft” oder “was der Wirtschaft dient, dient den Menschen”, führen bei mir nur zum Kopfschütteln. Arbeit ist kein Selbstzweck und leider überhaupt nicht selbstverständlich Sinn stiftend. In diesem Land dienen eher die Menschen der Wirtschaft, als andersrum.
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David Graeber: „Ein Drittel unserer Jobs ist sinnlos“
Roboter erledigen längst viele wichtige Aufgaben. Die Entlastung brachte der Menschheit aber nicht mehr Freizeit, sondern zu viel Arbeit ohne Nutzen, sagt Anthropologe Graeber
STANDARD: In Ihrem gleichnamigen Buch schreiben Sie über Bullshit-Jobs. Was ist das?
Graeber: Es ist kein mieser Job, das wird leicht verwechselt. Ein Bullshit-Job ist nicht unangenehm, schlecht bezahlt und ohne Status, sondern oft das Gegenteil. Das Wesentliche ist, dass derjenige, der einen Bullshit-Job ausübt, sich insgeheim denkt: Es gibt keine Existenzberechtigung für meine Tätigkeit. Wenn Sie glauben, dass die Welt ohne Ihre Tätigkeit gleich oder sogar etwas besser wäre – das ist ein Bullshit-Job.
STANDARD: Es liegt also an der Selbsteinschätzung, ob man die Welt verbessert?
Graeber: Ja, ob man die Welt überhaupt tangiert. Viele gehen, meist in einem Büro, einer Tätigkeit nach, von der sie selber denken, dass eine Software das in 20 Minuten erledigen könnte.
STANDARD: Wie kamen Sie überhaupt auf die Idee, dem nachzugehen?
Graeber: Ich bin oft Menschen auf Veranstaltungen, auf Partys begegnet, meist Akademikern, die auf die Frage nach ihrem Beruf sagen: „Ich mache nichts wirklich.“ Zuerst dachte ich, sie seien bescheiden, aber wenn man nachfragt, kommt man drauf, dass sie es wörtlich meinen. Sie sitzen den ganzen Tag herum und schauen unbemerkt Katzenbilder im Internet.
foto: picture desk / camera press / tom stockill
Der Anthropologe David Graeber untersucht in seinem neuen Buch „Bullshit Jobs“ das ausufernde Phänomen nutzloser bezahlter Tätigkeiten.
STANDARD: Kommt sicher vor, aber Sie meinen wirklich, das sei weitverbreitet?
Graeber: Das wollte ich eben herausfinden. Ich wollte wissen, warum wir trotz der Digitalisierung und der Automatisierung keine 15-Stunden-Woche haben. Die Roboter werden uns nicht erst in Zukunft die echte Arbeit wegnehmen, sie haben es ja schon getan. Von den Berufen, die es 1950 gab, existiert heute nur mehr die Hälfte.
STANDARD: Kutscher verschwinden, Programmierer kommen dazu, das sind ja keine Roboter.
Graeber: Ja, aber viele von den neuen Jobs sind eben nutzlos. Sie wurden erschaffen, weil es für unser System so bequem ist.
STANDARD: Sie haben ja hunderte Beispiele gesammelt.
Graeber: Ja, die meisten Bullshit-Jobs, die mir unterkamen, waren im mittleren Management und generell Bürotätigkeiten. Wir glauben fälschlicherweise, dass unser Wohlstand darauf basiert, dass der Dienstleistungssektor seit den 1930ern so stark gewachsen ist. Viele denken, weil Roboter in den Fabriken stehen, machen wir einander komplizierte Caffè Latte oder Designer-Sushi. Aber tatsächlich ist der Anteil der Menschen, die echte Dienstleistungen erbringen, wie Haare schneiden oder Essen servieren, seit den 1930ern ziemlich gleich bei rund 20 Prozent geblieben…
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Lohnarbeit hat für den Investor den Vorteil, dass er den Arbeiter nicht durchfüttern muss. Der Lohn darf so gering sein, dass es nicht zum Leben reicht. Den Rest übernimmt ggf. der Staat. Der wiederum zwingt die Arbeiter im Interesse der Investoren dazu, jede Arbeit unter allen Bedingungen anzunehmen. An die Stellte der Sklaventreiber, die Angestellte der Herren waren, tritt der Staat. Alternativ werden die Bedürftigen nicht alimentiert und nehmen von selbst jede Tätigkeit auf, von der sie sich ein Überleben erhoffen.
Gute Herren und ihre willigen Sklaven
In Zeiten, in denen 62 Familien mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung besitzen, …
ein Halbsatz wie ein Gedicht. Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung gehört ihnen. Eigentlich fast die ganze. Man muss, um das Prinzip Lohnarbeit zu verstehen und zu erkennen, dass Freiheit in dieser eine juristische Spitzfindigkeit ist, einen Schritt zurück treten. Sklaverei in ihrer ursprünglichen Form bedeutete, dass Menschen Eigentum anderer Menschen waren. Dies war ein juristisches Verhältnis, denn es hieß, dass der Herr die Sklaven mit Gewalt zur Arbeit und zum Verbleib am Ort zwingen durfte.
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Noch nicht allzu lange her, da tönte Marionetten-Merkel so: „Durch die Digitalisierung entstehen viele Arbeitsplätze“…

Das Ende der Arbeiter: Roboter produzieren Adidas-Schuhe in Deutschland
Adidas produziert künftig wieder in Deutschland – allerdings ohne Arbeitsplätze zu schaffen: In Ansbach baut das Unternehmen dazu eine Roboter-Fabrik für Schuhe, die weitgehend ohne menschliche Mitarbeiter auskommen soll. Viele globale Unternehmen ziehen sich aus Asien zurück, weil die Arbeiter dort nicht mehr zu Dumping-Löhnen arbeiten wollen.
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…hochaktuelles Talk – u.a. mit Inge Hannemann und der Schwachsinn „Fachkräfte-/Arbeitermangel“:
West ART Talk – Keine Arbeit – kein Leben?: Sendung vom 13.09.2015
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Möglichkeiten von HArtzIV nach BGE – Coaching zum Überblick und zur Selbstbeteiligung

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Über das Phänomen der Bullshit Jobs: Ein Arbeitsgespräch

Hattest Du jemals das Gefühl, Dein Job wäre ausgedacht? Dass sich die Welt weiter drehen würde, auch wenn Du nicht 8 Stunden Deine Tätigkeit verrichten würdest? David Graeber, Professor für Anthropologie an der London School of Economics, erkundete das Phänomen der unsinnigen Jobs. Jeder, der berufstätig ist, sollte seinen Beitrag sorgfältig lesen.
Im Jahr 1930 sagte John Maynard Keynes voraus, dass zum Ende des Jahrhunderts der technologische Fortschritt es Ländern wie Großbritannien oder den Vereinigten Staaten ermöglichen würde, eine 15-Stunden-Woche einzuführen. Es gibt viele Gründe, dies als zutreffend anzunehmen. Aus technologischer Sicht sind wir dazu imstande. Und doch ist es nie eingetroffen. Stattdessen wurden technische Möglichkeiten genutzt, um Wege zu finden, uns alle noch mehr arbeiten zu lassen.
Um das zu erreichen, mussten Arbeitsplätze geschaffen werden, die tatsächlich überflüssig sind.
Riesige Massen von Menschen, in Europa und Nordamerika im Besonderen, verbringen ihr gesamtes Berufsleben beim Verrichten von Tätigkeiten, die sie insgeheim als nicht notwendig einschätzen. Der moralische und seelische Schaden, der durch diese Situation entsteht, ist beträchtlich…
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Schlechte Jobs sind schlimmer als Arbeitslosigkeit
Laut einer aktuellen Studie aus Australien ist die Arbeitslosigkeit schlecht für die Psyche, jedoch ist ein unterbezahlter Job ohne Entscheidungsbefugnisse noch schlechter und mache zudem häufiger krank.
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…auf den Punkt gebracht:
„Volllaien reden gar von einem Paradoxon, wonach die stets weniger werdende Arbeit von immer mehr Leuten unter Ausdehnung der Arbeitszeiten und des Renteneintrittsalters erledigt werden muss. Das erfreuliche Ergebnis sind rapide sinkende Löhne, die jedes Unternehmerherz höher schlagen lassen. Die Leute sind in jedem Fall bis kurz vor ihrem Tod gut beschäftigt und kommen so nicht auf dumme oder gar herrschaftsfeindliche Gedanken.“
Abschaffung kirchlicher Feiertage in Deutschland
Deutsch-Absurdistan: Die Gedankenspiele werden immer lauter und die Diskutanten immer prominenter. Warum sollten wir heute noch kirchliche Feiertage in Deutschland, als gesetzliche Feiertage beibehalten
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David Graeber beschreibt die Situation in seinem berühmten Aufsatz „On the Phenomenon of Bullshit Jobs“.

„Es ist, als säße irgendwo jemand, der sich sinnlose Jobs ausdenkt, nur um dafür zu sorgen, dass wir weiterhin arbeiten“,
wunderte sich Graeber im bereits zitierten Aufsatz. Aber es ist sogar noch mysteriöser:

„In unserer Gesellschaft scheint es eine allgemeine Regel zu geben, dass man um so schlechter bezahlt wird, je offensichtlicher die eigene Arbeit anderen Menschen nutzt“.

Die Situation scheint in der Tat absurd und wird immer absurder, je näher man hinschaut. Während die Arbeit knapp wird, sinken immer größere Teile der Bevölkerung in die Arbeitslosigkeit, wo sie aber nicht als Betroffene eines erkrankten System begriffen, sondern von den Medien als Parasiten der Gesellschaft verteufelt werden. Ein großer Teil der arbeitenden Bevölkerung wiederum hängt in Jobs fest, die sinnlos sind. Damit nicht genug: Diese Menschen arbeiten oft auch noch 10-Stunden-Tage in diesen Jobs, oder haben – wie oftmals in den USA – gleich drei solcher Beschäftigungen, um ihre Familien zu ernähren.
…Arbeit hat sich längst von seiner eigentlichen Funktion entfremdet – nämlich einen nützlichen Beitrag für die Gemeinschaft der Menschen zu leisten – und erfüllt nurmehr vor allem die Funktion, Gewinne für eine kleine Elite zu erwirtschaften und den Status Quo aufrecht zu erhalten. Es geht nicht mehr um den Nutzen der Arbeit und natürlich schon längst nicht mehr um den kreativen Ausdruck des Menschen…

Bullshit-Jobs auf dem Vormarsch
Die Wirtschaft wird immer produktiver. Das Resultat ist weder mehr Kreativität noch mehr Freizeit. Vielmehr entstehen überflüssige und unattraktive Jobs.
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…die „schöne Welt der Arbeit“
Ausgetrickst und Abgezockt: Wie ArbeitGeber heute handeln
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Mindestlohn:
Umgehungsstrategien der Arbeitgeber: Popcorn statt Mindestlohn

Eine Auswahl der Umgehungsstrategien:
Neuer Vertrag, alte Arbeitszeit: Die Arbeitnehmer bekommen neue Verträge mit reduzierter Arbeitszeit vorgelegt, die tatsächliche Arbeit wird aber im alten Umfang erwartet. Diese Überstunden sind zum Beispiel unentgeltlich oder werden „schwarz“ bezahlt.
Zuschläge für Überstunden, Nacht- oder Sonntagsarbeit sowie Qualitätsprämien und Weihnachts- und Urlaubsgeld werden mit in den Grundlohn eingerechnet, um auf die 8,50 Euro pro Stunde zu kommen.
Warte- und Bereitschaftszeiten werden plötzlich nicht mehr vergütet – zum Beispiel bei Behindertentransporten oder auch bei Taxifahrern.
Es werden Naturalien als „Bezahlung“ angeboten: In Kinos etwa Eintrittskarten und Popcorngutscheine, in Bäckereien Essensgutscheine oder Bräunungs- und Solariumgutscheine in Wellness-Centern.
Urlaubstage werden auf das gesetzlich vorgeschriebene Minimum von 24 Tagen reduziert,um höhere Kosten für Mindestlohn an dieser Stelle wieder „reinzuholen“.
Arbeitsverhältnisse werden als Praktika oder Volontariate umdeklariert, obwohl es sich nicht um Lernverhältnisse handelt.
Unrealistische Zeitvorgaben: Die Umstellung vom Stück- auf den Stundenlohn führt bei Zeitungszustellern zu kaum machbaren Vorgaben zur Verteilung der Presseerzeugnisse. In der Folge wird zum Teil ein Drittel der tatsächlich geleisteten Zeit nicht vergütet.
Die Kosten für Dienstkleidung oder Arbeitsmittel wie zum Beispiel Messer werden direkt vom Mindestlohn abgezogen.
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Die Pendler fuhren normal zur Arbeit – bis ihnen aufgezeigt wurde, wie sinnlos ihre Jobs sind
Eine Guerilla-Aktion bringt Pendler zum Nachdenken.
Am Montag gingen die Londoner zum ersten Mal dieses Jahr wieder zur Arbeit. Und in der U-Bahn wurden sie von gesellschaftskritischen, illegalen Plakaten begrüsst…
Sie stellen nichts her, wissen eigentlich gar nicht, ob es sie wirklich braucht und haben schon längst die Freude verloren: Viele Menschen haben sich völlig von ihrer Arbeit entfremdet.
Und trotzdem quetschen sie sich jeden Morgen in Züge und Trams und folgen wie Lemminge einem falschen Versprechen von Glück und Erfüllung im Job.
Die Rede ist von sinnloser Arbeit ? oder Bullshitjobs, wie es der Anthropologe David Graeber nennt.
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Freizeit und Arbeitszeit voneinander zu trennen, ist zu einer Volkskrankheit geworden, argumentiert Philip Kovce. Denn: Wir entwerten die Arbeit, wenn wir sie nicht als Lebenszeit verstehen – und damit entwerten wir auch uns selbst.
Wir leben unentwegt, wenn wir leben. Egal, ob als Kinder im Hort oder als Alte im Heim, egal, ob als Mutter zuhause oder als Vater im Chefsessel, egal, ob beim Sonnenbaden oder auf der Karriereleiter: Wir leben – und fühlen uns dabei mal so, mal so. Gelebte Zeit ist Lebenszeit.
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…der stetige Fall der Mittelschicht – und immer mehr Praktikantenjobs für Akademiker:
„Abstieg oder Fall? Die Mittelschicht“ und der verständliche Versuch – auf ein besseres Morgen zu hoffen… Arte-Doku.
…hier wird der Überlebenskampf und die Beschäftigungstherapie/Bürokratie gezeigt, mit der man so beschäftigt wird, um vielleicht an ein verbilligtes Busticket zu kommen oder die Steuer in Raten bezahlen zu dürfen:
Beides ideale Voraussetzungen, den Menschen vor lauter Rudern nicht mehr zum Nachdenken kommen zu lassen.
Und trotzdem ist der Traum nicht ausgeträumt (oder nur ein subtiler Strohhalm?): Morgen wird alles besser. Man könnte darüber lachen, wenn es nicht so traurig wäre…

Bullshitjobs – Bullshitleben. Vernichtung durch Arbeit.
Wer seinen Hiob nicht macht, wird vogelfrei – auch eine Form der Motivation. Man findet sie sonst nur in Schützengräben, Arbeitslagern oder in sektenähnlichen Strukturen – aber darüber redet man in Deutschland nicht gern. Wo der Staat so durchgreift, braucht der Chef sich um Motivation keine Sorgen zu machen: ein Foto vom örtlichen Jobcenter über seinem Schreibtisch reicht als Argumentationshilfe – auch bei Verhandlungen über Beförderung und Lohnsteigerungen – völlig aus, für den Rest sorgen staatliche Exekutoren – willkommen zurück im stalinistischen Gulag.
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Selbstständig und Hartz IV: Anzahl der Bezieher hat sich fast verdoppelt.
Epoch Times, Dienstag, 20. Oktober 2015

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Nach der Zeitarbeit wieder auf Hartz IV… Nur selten können Leiharbeiter auf eine reguläre Beschäftigung hoffen
Eine noch nicht veröffentlichte Untersuchung zeigt deutlich: Das Argument, die Zeitarbeit könnte ein Instrument zur Erlangung eine regulären Beschäftigungsverhältnisses werden, stimmt nicht. Es ist laut einer der „Saarbrücker Zeitung“ vorliegenden DGB Studie eher die Ausnahme, dass nach der Leiharbeit auch eine feste Arbeitsstelle resultiert.
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Job-Center: Mehr Kontrolle den Kontrolleuren! und: Wie motiviere ich Mitarbeiter?
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Der moderne Arbeitssklave, der Hamsterrad-Effekt und: Der Mensch als Humankapital
Dein täglich Hamsterrad im Marionetten-Staat
“Wenn Ihr Eure Augen nicht gebraucht, um zu sehen, werdet Ihr sie brauchen, um zu weinen.” Jean Paul Sartre
Die Pläne der Drahtzieher:
Die Probleme unserer Zeit werden immer größer, die Politiker zugleich zunehmend unfähiger, diese Mißstände zu beseitigen – es liegt am System. Kaum jemand weiß, daß es Drahtzieher im Hintergrund gibt, die jeden von uns wie eine Marionette kontrollieren wollen.
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„Das Gerede von der Erwerbsarbeit als einzigem Sinnstifter unserer Existenz ist ein Herrschaftsinstrument. Alles ist bei uns auf Erwerbsarbeit ausgerichtet: der Rhythmus der Tageszeiten, die Ausbildung, der Übergang von der Pubertät ins Erwachsensein. Der Einzelne definiert sich vor allem über die Erwerbsarbeit; deshalb zwingt er sich zur Anpassung“.
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…grandios beschreibt schon Rudolf Steiner 1919 die wahren Ursachen der Unzufriedenheit der Menschen:

Im Altertum gab es Sklaven. Der ganze Mensch wurde wie eine Ware verkauft…
Der Kapitalismus ist die Macht geworden, die noch einem Rest des Menschenwesens den Charakter der Ware aufdrückt: der Arbeitskraft. Ich will hier nicht sagen, dass diese Tatsache nicht bemerkt worden sei. Im Gegenteil, sie wird im sozialen Leben der Gegenwart als eine fundamentale Tatsache empfunden. Sie wird als etwas gefühlt, was gewichtig in der modernen sozialen Bewegung wirkt. Aber man lenkt, indem man sie betrachtet, den Blick lediglich auf das Wirtschaftsleben. Man macht die Frage über den Warencharakter zu einer bloßen Wirtschaftsfrage. Man glaubt, dass aus dem Wirtschaftsleben heraus selbst die Kräfte kommen müssen, welche einen Zustand herbeiführen, durch den der Proletarier nicht mehr die Eingliederung seiner Arbeitskraft in den sozialen Organismus als seiner unwürdig empfindet. Man sieht, wie die moderne Wirtschaftsform in der neueren geschichtlichen Entwicklung der Menschheit herauf-gezogen ist. Man sieht auch, dass diese Wirtschaftsform der menschlichen Arbeitskraft den Charakter der Ware aufgeprägt hat. Aber man sieht nicht, wie es im Wirtschaftsleben selbst liegt, dass alles ihm Eingegliederte zur Ware werden muss.
In der Erzeugung und in dem zweckmäßigen Verbrauch von Waren besteht das Wirtschaftsleben. Man kann nicht die menschliche Arbeitskraft des Warencharakters entkleiden, wenn man nicht die Möglichkeit findet, sie aus dem Wirtschaftsprozess herauszureißen…

s.dazu auch: Die „Soziale Dreigliederung“. Eine Alternative aus der Krise:
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leseempfehlung:
RUDOLF STEINER
Die Kernpunkte der sozialen Frage
in den Lebensnotwendigkeiten der Gegenwart und der Zukunft
1919

+++ Alternativen?

Das bedingungslose Grundeinkommen
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Island rettet Bürger statt Banken –
Lichtpunkte in der Dunkelheit. Neuzeitliche Gemeinschaften und Verfassungen
Die soziale Dreigliederung:

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Volker Pispers:

Hartz IV – ein Kreislauf des Irrsinns
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Das Soziales Hauptgesetz: …wer nur für sich arbeitet, muss dem Egoismus verfallen / Rudolf Steiner
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