Rudolf Steiner und die Kunst

Rudolf Steiner und die Kunst

Rudolf Steiner (1861-1925), der Begründer einer anthroposophischen Bewegung, hat in seinem Lebenswerk der Kunst einen außerordentlich großen Wert beigemessen. Er gab in allen Bereichen des künstlerischen Schaffens sehr starke Impulse, die sich aus der Optik der anthroposophischen Weltanschauung heraus ergeben.

So initiierte er eine neue „Bewegungskunst“, die er „Eurythmie“ nannte, oder er gab wesentliche Impulse für die Malerei, die Skulptur oder in der Architektur. Ähnlich auch in der darstellenden Kunst oder in der Sprachkunst. Auch in den Waldorfschulen wird auf die künstlerischen Fächer grosses Gewicht gelegt. Im Bau des ersten Goetheanums, welcher in Dornach bei Basel im Jahre 1913 begonnen wurde, verwirklichte Steiner eine Art Gesamtkunstwerk, das weit über die Grenzen hinaus viel Beachtung und viel Erstaunen, aber auch viele Neider fand. Es fiel in der Nacht vom 31. Dezember 1922 auf den 1. Januar 1923 – noch unvollendet – einem Brand zum Opfer und wurde in der Folge als einer der ersten Betonbauten der Schweiz wieder neu aufgebaut und erst Ende der 1920er Jahre vollendet.

In seiner Schrift „Grundlinien einer Erkenntnistheorie der Goetheschen Weltanschauung“, die er bereits 1886 (im Alter von 25 Jahren!) verfasste, zeichnete er ein sehr klares und grundlegendes Bild eines Kunstbegriffs auf, wie er aus der goetheschen Anschauung heraus erfasst werden müsste. Er beschrieb die unterschiedlichen Erkenntnismethoden von Wissenschaft und Kunst, die sich aber beide um ein und dieselbe, umfassende Kraft bewegen.

So stelle die wissenschaftliche Erkenntnis ihre Forschung auf die Ideenwelt, welche die verschiedenen Ebenen eines Umfassenden beschreibe und zu entdecken suche. Die Kunst ihrerseits suche dieses Umfassende nicht in der Idee, sondern in der unmittelbaren Darstellung zu verwirklichen. Die Idee, welche sich in der Wissenschaft als rein geistiges Medium äußere, werde in der Kunst zu einem realen, wahrnehmbaren, sichtbaren, der sinnlichen Welt zugänglichen Objekte. In der genannten Schrift heißt es dazu:
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