Was ist die Geisteswissenschaft? Rudolf Steiner

AUS:

RUDOLF STEINER
Der Tod als Lebenswandlung
GA 182
Sieben Vorträge, gehalten in verschiedenen Städten
zwischen dem 29. November 1917 und 16. Oktober 1918

————————————————————————
Inhaltsübersicht aus dem Vortrag: MENSCH UND WELT, Heidenheim, 29. April 1918

Geisteswissenschaft, wie sie hier gemeint ist, ist allerdings so geartet, daß sie zu ganz anderem in der Menschenseele
spricht als irgendein anderes Wissen. Durch irgendein anderes Wissen lernt man dieses oder jenes kennen; man erfährt etwas über das eine oder über das andere in der Welt; man weiß dann mehr, als man vorher gewußt hat. In einer solchen Art steht Geisteswissenschaft nicht zur menschlichen Seele, daß sie nur übermitteln würde etwas, was man nachher weiß. Geisteswissenschaft appelliert an viel tiefere Impulse der menschlichen Seele…
Nun könnte man vielleicht glauben, es sei nicht nötig, daß der Mensch sich beschäftigt mit diesem seinem geistig-seelischen Wesen, weil ja dieses geistig-seelische Wesen schon in der Welt seinen Weg finden werde. Aber das ist nicht der Fall…
Dem Geiste entkommen wir nicht. Der Geist lebt einmal in uns…
Wir können nicht geistlos sein, aber wir können den Geist in uns unberücksichtigt lassen. Wir können uns gewissermaßen gegen ihn versündigen, wir können ihn nicht erlösen wollen. Wir können wollen, daß er nur in uns hineinschlüpft, in uns sich verhüllt: dann ist er in uns vorhanden, aber wir haben ihn nicht in uns befreit, wir haben ihn nicht erlöst…
Wir können im Leben Menschen finden, die stumpf, gemütlos geworden sind. Wir werden nicht sagen, sie seien geistlos, aber wir werden sagen: Sie haben die Sünde begangen, den Geist zu begraben während ihres Lebens, den Geist in seiner Verzauberung zu lassen, den Geist ins Fleisch, in den bloß äußeren Lebensgang hineinschlüpfen zu lassen, den Geist im Schicksal verkommen zu lassen…
————————————————————————

MENSCH UND WELT, Heidenheim, 29. April 1918:

Heute wollen wir einiges von dem betrachten, was ich nennen möchte das Verhältnis, das sich herausbilden kann zwischen der ein zelnen menschlichen Seele und dem, was wir unter anthroposophisch orientierter Geisteswissenschaft meinen. Man betrachtet heute da, wo man von dieser Geisteswissenschaft hört, vielfach noch nicht genügend durchgreifend, wie anders dieses Verhältnis der Menschenseele zur Geisteswissenschaft sein soll als das Verhältnis irgendeines anderen Wissens, irgendeiner anderen Erkenntnis zu dieser Menschenseele. Geisteswissenschaft, wie sie hier gemeint ist, ist
allerdings so geartet, daß sie zu ganz anderem in der Menschenseele spricht als irgendein anderes Wissen. Durch irgendein anderes Wissen lernt man dieses oder jenes kennen; man erfährt etwas über das eine oder über das andere in der Welt; man weiß dann mehr, als man vorher gewußt hat. In einer solchen Art steht Geisteswissenschaft
nicht zur menschlichen Seele, daß sie nur übermitteln würde etwas, was man nachher weiß. Geisteswissenschaft appelliert an viel tiefere Impulse der menschlichen Seele, als an das bloße Wissen, als an das bloße Denken.

Geisteswissenschaft ergreift, oder will wenigstens das tiefste Wesen in uns ergreifen, das, aus geistigen Welten kom-
mend, in unser menschliches Erdenwesen mit der Geburt einzieht und das dieses menschliche Erdenwesen dann im Tode verläßt, um in die geistigen Welten zu anderen Aufgaben hinüberzuwandern.
Geisteswissenschaft wird man nur dann in ihrer vollen Bedeutung für die Menschenseele erfassen können, wenn man dieses ihr wirkliches Verhältnis zur äußeren Welt und zum menschlichen Leben auch ganz gefühlsmäßig ins Auge faßt.

Man betrachtet den Menschen durchaus nicht vollständig, wenn man sich nicht klarmacht: Das, was in mir als Mensch lebt, was in mir als Mensch sich dadurch ausbildet, daß ich einen physischen Leib angenommen habe durch die Geburt, was mich im Laufe meines Lebens begleitet, indem ich zuerst als Kind unerfahren, ungeschickt bin, dann immer erfahrener, immer geschickter werde, das, was sich als Schicksal in mir abspielt, alles das, was in meinem Leibe
und in meinem Leben vorhanden ist, es ist eigentlich die Umwandlung eines geistig-seelischen Wesens, welches im Geistig-Seelischen gelebt hat, bevor der Mensch empfangen oder geboren worden ist.

Und an dieses Geistig-Seelische, welches im Leibe wohnt, wendet sich eigentlich das, was als Geisteswissenschaft gemeint ist.
Nun könnte man vielleicht glauben, es sei nicht nötig, daß der Mensch sich beschäftigt mit diesem seinem geistig-seelischen Wesen, weil ja dieses geistig-seelische Wesen schon in der Welt seinen Weg finden werde. Aber das ist nicht der Fall. Das, was in uns geistig seelisch ist, das ergreift uns und steckt in uns, das hüllt sich gewisser-
maßen zum Teil in unseren Leib, zum Teil in unsere Fähigkeiten, zum Teil in unser Schicksal ein. Und man könnte sagen: Gerade in dem gegenwärtigen Entwickelungszyklus der Menschheit, in dem die Menschheit jetzt angekommen ist und in deren Sinn sie sich immer weiter gegen die Zukunft hin entwickeln wird, gerade im Sinne dieser Gegenwart und der Zukunft liegt es, daß der Mensch das, was sich so in ihn einlebt als geistiges Prinzip seines Leibes, als geistiges
Prinzip seines Lebenslaufes und seiner Fähigkeiten, als geistiges Prinzip seines Schicksals, gewissermaßen erlöst. Dem Geiste entkommen wir nicht. Der Geist lebt einmal in uns. Wir können ihn unberücksichtigt lassen, dann lebt er trotzdem in uns. Wir können den faulsten, den bequemsten, den lässigsten Menschen ansehen, der niemals in seinem Leben sich Mühe gegeben hat, irgend etwas, was als religiöse oder geistige Anlagen in seinem Gemüte liegt, zur selbständigen Ausbildung zu bringen, der gewissermaßen ganz stumpf geblieben ist, wir können ihn ansehen: geistlos ist er nicht.

Als geistlos von den Menschen zu sprechen, ist nur ein unrichtiges Wort. Es gibt keine geistlosen Menschen; es gibt auch nicht die Möglichkeit, im Leben geistlos zu sein. Denn das Geistige und das Seelische ist unsere Mitgabe, indem wir aus den geistigen Welten in die physische Welt eintreten; es ist uns zugeteilt nach Maßgabe desjenigen, was
wir durchgemacht haben, bevor wir zu diesem jetzigen Erdenleben heruntergestiegen sind. Wir können nicht geistlos sein, aber wir können den Geist in uns unberücksichtigt lassen. Wir können uns gewissermaßen gegen ihn versündigen, wir können ihn nicht erlösen wollen. Wir können wollen, daß er nur in uns hineinschlüpft, in uns sich verhüllt: dann ist er in uns vorhanden, aber wir haben ihn nicht in uns befreit, wir haben ihn nicht erlöst.

Auch so müssen wir lernen, allmählich auf das Leben der Menschen hinzuschauen. Und unsere Lebensauffassung wird eine ganz andere werden, und sie muß im Laufe der Zeit eine ganz andere werden. Wir können im Leben Menschen finden, die stumpf, gemütlos geworden sind. Wir werden nicht sagen, sie seien geistlos, aber wir werden sagen: Sie haben die Sünde begangen, den Geist zu begraben während ihres Lebens, den Geist in seiner Verzauberung zu lassen, den Geist ins Fleisch, in den bloß äußeren Lebensgang hineinschlüpfen zu lassen, den Geist im Schicksal verkommen zu lassen.

Wenn wir geboren werden, können wir nur dadurch Menschen werden, daß die geistig-seelische Individualität heruntersteigt aus geistigseelischen Welten. Und indem das Kind in seiner ersten Organisation auftritt, ist es ein noch unvollkommenes Bild der geistigen Individualität. Die liegt in ihm. Die kann man unberücksichtigt lassen,
oder man kann sie entzaubern, oder nach und nach aus dem Fleisch herausholen, aus dem Lebensgang herausholen, aus dem Schicksal herausholen. Das aber ist des Menschen Aufgabe und wird in der Zukunft immer mehr und mehr des Menschen Aufgabe werden, daß er den Geist nicht verkommen läßt. Ertöten können wir den Geist nicht, aber verkommen lassen können wir den Geist, indem wir ihn zwingen, einen anderen Weg zu gehen als den, den er geht, wenn
wir ihn herausholen.
Wenn wir von einem Tage an uns bemühen, etwas über die geistigen Welten zu erfahren, etwas über die geistigen Welten zu empfinden: wir holen es eigentlich aus uns selbst. Das andere ist nur eine Anregung. Wir holen es aus uns selbst. Was Sie sich jemals über Geisteswissenschaft gesagt haben, Sie haben es aus sich selbst geholt, denn es steckt in Ihrem tiefsten Inneren drinnen, und es will heraus.

Und es ist dazu bestimmt, herauszukommen, und es ist eine Versündigung gegen die Weltenordnung, den Geist im bloßen Fleische drinnen zu lassen, denn da geht er Irrwege; da überlassen wir ihn einem Schicksal, das er nicht einschlagen soll. Wir befreien den Geist, indem wir ihn herausholen aus dem Fleische. Und indem wir uns bewußt durchdringen mit dem Geiste, erlösen wir dasjenige, was erlöst sein will, aus dem Untergrund des Daseins heraus. Das wird
man immer mehr und mehr einsehen. Man wird immer mehr einsehen, wie der Materialismus nicht darin besteht, daß er einfach eine [andere] Theorie nicht heraufkommen läßt, oder daß er eine falsche Theorie heraufkommen läßt, sondern wie der Materialismus darin besteht, daß er dasjenige, was ins Wissen, in die Empfindung der Menschenseele einziehen will, herunterströmen läßt in die grobe Materie und in der groben Materie wuchern läßt.

Das ist dasjenige, worüber sich die Menschheit in der nächsten Zukunft zu entscheiden hat: ob sie den Geist in der Materie wird wuchern lassen wollen – dadurch wird der Geist zur Mißbildung, dadurch kommt er in diabolischen, in teuflischen, in ahrimanischen Wahn hinein -, oder ob die Menschheit den Geist wird verwandeln wollen in Gedanken, in
Gefühle, in Willensimpulse: dann wird der Geist unter den Menschen leben und das erreichen, was er erreichen will, indem er durch die Menschen in das Leben der Erde einziehen will. Denn der Geist will das ja: durch die Menschen in das Leben der Erde einziehen.
Wir sollen ihn nicht zurückhalten. Und jedesmal, wenn wir uns wehren gegen das Kennenlernen des Geistes, halten wir ihn zurück:
er muß gewissermaßen hinuntertauchen in die Materie, muß die Materie schlechter machen als sie ist. Denn der Geist hat seine zugeteilte Aufgabe: er soll durch die menschheitliche seelische Entwickelung ins Erdenleben eintreten; da wirkt er dann segensreich. Wird er in die Materie zurückgestoßen, dann wirkt er in der Materie verheerend, dann wirkt er schlimm.
Nehmen Sie das als Ergebnis geisteswissenschaftlicher Erkenntnis, dann werden Sie sehen, daß es mit unserem Menschenleben viel zu tun hat. Geisteswissenschaft will nicht eine Theorie sein wie andere Theorien, sondern sie will gerade dem Menschen die Möglichkeit geben, den Geist, der in der Menschennatur verzaubert ist, zu erlösen, zu befreien, das in der Welt zu wirken, was gewirkt werden will von den geistigen Welten aus. Das ist allerdings auch der
Grund, warum viele Menschen Geisteswissenschaft heute noch sehr energisch zurückweisen. Andere Wissenschaft nehmen die Leute gerne an, denn diese andere Wissenschaft schmeichelt dem Stolz, derEitelkeit der Menschen, aber sie macht nicht den Anspruch an die Menschen, etwas Reales zu sein, sondern sie macht bloß den Anspruch, Gedanken zu geben, den Verstand auszubilden, vielleicht auch einige nützliche Moralbegriffe den Menschen beizubringen; sie macht nicht den Anspruch, an des Menschen Kern heranzukommen, selbst geholt zu sein aus Welten, in denen dem Geiste eine Aufgabe zuerteilt ist. Ich möchte sagen: Durch die Geisteswissenschaft wird es erst ernst mit dem menschlichen Wissen, und davor scheuen die Menschen zurück. Sie möchten auch die Geisteswissenschaft nur als etwas haben, was so oben plätschert an der Oberfläche des Daseins. Daß es an des Menschen Kern und Wesenheit herangeht, davor fürchten sich die Menschen. Deshalb wollen sie die Geisteswissenschaft nicht annehmen. Würden sie die Geisteswissenschaft annehmen, dann würde es mit manchem im sozialen Leben, im geschichtlichen Leben in der allernächsten Zukunft anders werden müssen, dann würden die Menschen im alleralltäglichsten Leben anders denken müssen. Und darauf kommt es an. Daher ist es auch so, daß man die andere Wissenschaft aufnehmen kann, aber man bleibt derselbe das ganze Leben hindurch, man wird nur reicher an Wissen.

Geisteswissenschaft soll man nicht aufnehmen, ohne daß sie einen umwandelt, und man kann sie nicht aufnehmen, ohne daß sie einen umwandelt. Sie macht einen langsam und allmählich zu einem anderen Menschen. Man muß Geduld haben, aber sie macht einen zu einem anderen Menschen, denn sie appelliert an ganz andere Menschheitsaufgaben, und sie appelliert an ganz anderes in der menschlichen Natur.

Sehen wir uns doch einmal diese Menschennatur an, sehen wir, wie mannigfaltig dieses menschliche Leben ist. In drei Strömungen lebt sich der Mensch dar: als vorstellender Mensch, als fühlender Mensch und als wollender Mensch. Im Vorstellen, Fühlen und Wollen erschöpft sich eigentlich dasjenige, was wir darleben können.

Nun, alle drei Impulse der menschlichen Seele, Vorstellen, Fühlen und Wollen, stehen in einem ganz bestimmten Verhältnis zu dem, was eigentlich Geisteswissenschaft in der menschlichen Seele, in dem Kern der menschlichen Seele angreifen will.
Nehmen wir zuerst das Vorstellen. Das Vorstellen wird ja gewiß durch die gewöhnliche Wissenschaft und durch dasjenige, was heute von dieser gewöhnlichen Wissenschaft immer mehr in die Kindererziehung hineingeht und daher für die ganze Entwickelung des Menschheitsgeschickes, auch für das praktische Leben so bedeutungsvoll ist, weil es das Kind durchdringen soll, das Vorstellen wird durch die gewöhnliche Wissenschaft [nicht] bildsam. Es ist noch nicht lange her, ein paar Jahrhunderte, daß das in eminentester Artso ist, daher bemerken es heute die Menschen nicht. Aber es wird
nicht lange dauern, dann wird das, was ich jetzt sage, in geradezu umfassender Weise bemerkt werden können. Man kann naturwissenschaftliche Begriffe, wie sie heute gerade den jüngsten Menschen, den Kindern beigebracht werden, sein ganzes Leben lang aufnehmen, ohne daß man durch dieses Aufnehmen so vieler Begriffe im Sinne der heutigen Wissenschaft anders zu werden braucht in bezug auf sein Vorstellen. Man bleibt derselbe. Ja man bleibt nicht nur derselbe, sondern es ist gar nicht zu leugnen, daß man durch die gewöhnlichen wissenschaftlichen Begriffe, die immer mehr und mehr
in die allgemeine Bildung übergehen, sogar in intellektueller Beziehung immer beschränkter wird. Der Geist, insofern er ein denkender ist, verliert die Beweglichkeit, sich hineinzufinden in die Lebensverhältnisse, die viel komplizierter sind als das, was der Mensch durch das gewöhnliche Wissen aufnehmen kann.

Sehen Sie, es geht einem tief ins Herz, wenn man einige Möglichkeiten hat, heute in das Leben hineinzusehen. Wer ganz an die Begriffe gewöhnt worden ist, welche die Naturwissenschaften heute geben können, der wird immer unfähiger und unfähiger, die lebensvollen sozialen Zusammenhänge und sozialen Anforderungen zu begreifen. Er wird geradezu abgedrängt von dem wirklichen Leben.
Und ich habe daher in diesen Tagen auch hier und sonst an verschiedenen Orten gesagt: Machen Sie Parlamente und Staatsvertretungen aus lauter Leuten, die gelehrt sind im Sinne der heutigen Weltanschauung. Sie werden sehen, was diese Gelehrten beschließen, die naturwissenschaftlich denken! Das ist ganz sicher geeignet, die Menschen in Grund und Boden hinein zu verderben in bezug auf soziale Einrichtungen, denn auf diesem Gebiete des sozialen Lebens kann
von naturwissenschaftlichen Begriffen aus nur unfruchtbar gedacht werden. – So ist es in vieler, vieler Beziehung. Man verliert eine gewisse Beweglichkeit des Geistes durch dieses bloß intellektuelle Wissen. Das wird anders, sobald man sich auf die Begriffe der Geisteswissenschaft einläßt. Versuchen Sie sich dies einmal klarzumachen, wie anders Sie Ihren Geist stimmen müssen, wenn Sie das begreifen wollen, was in der Geisteswissenschaft geboten wird, und wenn Sie
begreifen wollen das, was in der äußeren Welt heute an Bildung geboten wird. Gewiß, Geisteswissenschaft findet soviel Widerstände, eweil es mehr Beweglichkeit, mehr Flüssigkeit des Geistes erfordert, sich in sie hineinzufinden.

In dem, was heute die populär gebildete Literatur gibt – oder gar ihre Ableger, die durch die Kanäle in die
Journalistik einfließen, wo dann die Leute so in ihren Sonntagsblättchen die Bildung aufnehmen -, in dem können sich die Menschen außerordentlich leicht bewegen. Und wenn sie gar in die heutigen Vorträge gehen, wo den Leuten in Augen und Mund hineingeschmiert wird dasjenige, was man ihnen noch – damit sie gar nicht zu denken brauchen – in allen möglichen Lichtbildern vorführt, so daß sie selber nicht zu denken brauchen, nicht den Geist in Bewegung zu setzen brauchen, so finden Sie in alledem nichts, was den Geist als denkenden, als vorstellenden frei macht. Die Unbefangen-
heit geht ihm verloren. Engherzig wird der Geist und beschränkt.

Unsere intellektuelle Bildung ist der Weg zur geistigen Beschränktheit. Gewiß, unsere intellektuelle Bildung hat großartige Fortschritte gemacht auf naturwissenschaftlich-technischen Gebieten, aber sie ist der Weg zur Beschränktheit, sie engt das Denken, das Vorstellen ein. Und man muß an etwas ganz anderes im Vorstellen appellieren,
wenn man Geisteswissenschaft verstehen will. Wenn die Leute daher heute an Geisteswissenschaft herankommen, so fürchten sie schon den ersten Schritt! Wenn sie nur ein paar Seiten gelesen haben, sagen manche: Da verliere ich mich ja, da komme ich nicht weiter, das geht in die Phantastik hinein! – Das geht gar nicht in die Phantastik hinein, sondern der Betreffende hat nur die Möglichkeit verloren, seine Gedanken wirklich frei zu bekommen, mit seinen
Gedanken in die Wirklichkeit einzutauchen, wenn sie nicht die äußere Sinnenwelt am Gängelbande führt.

Das ist das eine, daß Geisteswissenschaft an diejenige Kraft in der Menschennatur appelliert, die uns die Beschränktheit nimmt, die unser Denken, unser Vorstellungsleben in die Fähigkeit versetzt,
nicht nur wenig, sondern vieles zu begreifen. Es ist wirklich sehr ernst gemeint gewesen, wenn ich in diesen Tagen im öffentlichen Vortrag in Stuttgart gesagt habe: Dem Geistesforscher ist es einerlei, ob einer Materialist oder Spiritualist ist; darauf kommt es nicht an, das ist nebensächlich. Worauf es ankommt, das ist, genügend Gei-
steskraft zu entwickeln, um richtig vorwärtszuschreiten. Wer diese Kraft hat, diese Geisteskraft, der mag Materialist sein, er findet in der Materie und ihren Vorgängen den Geist, wenn er nur konsequent ist. Und derjenige, der Spiritualist ist, bleibt auch nicht dabei stehen, zu sagen: Geist und Geist und Geist …! sondern er taucht
unter in das materielle Leben, in das praktische Leben auch, er läßt sein Denken bis in die Handgriffe fruchtbar werden. Vielseitigkeit, wie es das heutige Leben verlangt – und das Leben der Zukunft wird es noch mehr tun -, Vielseitigkeit ist dasjenige, was zunächst aus der Geisteswissenschaft den Menschen wird. Und das braucht die
Menschheit, die der Zukunft entgegenwirkt. Wer das Leben heute kennt und sich die katastrophalen Ereignisse, die um uns herum sind, anschaut, der weiß, daß zu den tieferen Ursachen der heutigen Katastrophe das gehört, daß die Menschen einseitig geworden sind, trotz aller hohen wissenschaftlichen Bildung, daß ihnen die Möglichkeit fehlt, vielseitig in die Dinge einzudringen. Es fehlt ihnen die Beweglichkeit des Geistes, um unterzutauchen in die Wirklichkeit.
Vielseitigkeit, das ist dasjenige, was durch Geisteswissenschaft gewonnen wird für das Vorstellen.

Auch für das Fühlen wird etwas gewonnen durch die Geisteswissenschaft. Denn derjenige, der so denken will, wie Geisteswissenschaft es notwendig macht, der sich an diese viel beweglichere Welt gewöhnen muß, der macht etwas, was sonst nur [verborgen] im Menschen lebt, frei, so daß es aus dem Menschen heraus sich entfaltet. In unserem Fühlen, wie wir es mitgebracht haben in unsere Geburt, lebt der Weltenrhythmus. Mehr als man glaubt, lebt der ganze Weltenrhythmus in uns. Das läßt sich sogar zahlenmäßig nachweisen, nur wissen die wenigsten Menschen etwas von diesen Geheim-
nissen des Daseins. Scheuen Sie es nicht, mit mir diese Betrachtungen anzustellen, wie der ganze Weltenrhythmus lebt in unserem eigenen Organismus, in dem, was in uns vorgeht. Sie wissen:

Der Sonnenaufgang rückt jedes Jahr ein Stückchen weiter. Wenn wir zurückgehen in alte Zeiten, war der sogenannte Frühlingspunkt der Sonne im Stier; dann kam er in den Widder, aber in dem Widder jedes Jahr weiterrückend; jetzt ist er in den Fischen. Die Sonne geht nicht jedes Jahr am 21. März an demselben Punkte auf; dadurch kommt sie ja die ganze Kreisbahn herum. Und nach 25 920 Jahren ungefähr geht die Sonne ganz herum, scheinbar natürlich, beschreibt die ganze Ellipse. Wenn sie heute in einem bestimmten Punkt der Fische aufgeht, kommt sie in 25 920 Jahren wieder dahin
zurück. Das Kuriose ist: Wenn Sie diese ungefähr 25 920 Jahre betrachten als das große Weltenjahr, wie es die alten Griechen betrachtet haben, und Sie suchen nun einen Tag dieses Weltenjahres, so müssen Sie durch 365 dividieren. Was ist dann ein Tag dieses großen Weltenjahres? Das sind ungefähr 70 bis 71 Jahre. Das ist nämlich im Durchschnitt ein Menschenleben, wenn der Mensch alt wird. Wenn Sie sich das Menschenleben, wie es hier auf der Erde zugebracht
wird, als einen Tag denken, und das ganze platonische Jahr nehmen, so ist das 365 mal so viel. Das braucht die Sonne, um einmal in der Welt ihren Umgang zu machen: 365 Tage, von denen der Mensch einen in einem Erdenleben durchlebt. Es ist ein schöner Rhythmus, aber dieser Rhythmus geht viel weiter. Bedenken Sie, daß wir in einer Minute ungefähr 18 Atemzüge machen. Diese 18 Atemzüge, multipliziert mit 60, geben die Atemzüge einer Stunde; dieses multipliziert mit 24 gibt die Atemzüge in einem Tag und einer Nacht.
Wenn Sie 18 mal 60 mal 24 rechnen, so bekommen Sie heraus: 25 920. Das heißt, Sie machen soviel Atemzüge in einem Tage, als die Sonne [Erdenjahre] braucht, um durch ihr eigenes Jahr durchzugehen. Derselbe Rhythmus ist in Ihrem Atmen innerlich, der äußerlich im Gang der Sonne ist. Und wiederum ist das Merkwürdige: Da bringen Sie einen Tag zu, indem Sie in einem Tag 25 920 mal atmen.
Nehmen Sie einen Tag so, daß Sie ihn behandeln wie einen Atemzug: er ist in gewissem Sinne ein Atemzug, so ein Tag, denn morgens atmet unser Leib und unser Ätherleib unser Ich und den Astralleib ein, und am Abend beim Einschlafen atmen wir unser Ich und den Astralleib aus; ein Einatmen und Ausatmen ist das. Wie oft machen wir das in einem Sonnentage, in ungefähr 70 bis 71 Jahren?
Wir machen dieses Atmen, das heißt das Leben in einem Tage – rechnen Sie es aus – fast genau 25 920 mal. Soviel Tage leben wir nämlich in 71 Jahren. Der einzelne Atemzug verhält sich also zu den Atemzügen des ganzen vierundzwanzigstündigen Tages wie das Vorrücken des Frühlingspunktes in einem Jahr zu dem Vorrücken der Sonne durch 25 920 Jahre. Das einzelne menschliche Erdenleben ist im Verhältnis zum großen Sonnenjahr von 25 920 wie ein Tag,
ein Tag unseres Lebens, ein vierundzwanzigstündiger Tag ist ebenso viele Male in unserem 71 Jahre währenden Leben drinnen wie ein Jahr im Sonnenumlauf. Denken Sie sich, was das eigentlich bedeutet, daß wir so in dem wunderbaren Rhythmus des sonnendurchglänzten Kosmos drinnenstehen, daß unser Leben, insofern es inneres Menschenleben ist, rein rechnerisch ausdrückt die große Sphärenmusik des Kosmos!

Fängt der Mensch an, sich in diese Dinge gefühlsmäßig zu vertiefen, dann empfindet er sich erst als Mikrokosmos gegenüber dem Makrokosmos. Dann empfindet er erst, wie diese ganze große unendliche Gotteswelt ihr Abbild geschaffen hat in seiner Menschennatur. Das ist aber eben etwas zum Empfinden, zum Fühlen. Dieses Empfinden, dieses Fühlen, dieses Sich-Fühlen im Universum, dieses Sich-Fühlen in der ganzen Geistigkeit der Welt, das ist etwas, was
uns zuletzt aus der Geisteswissenschaft kommt! Wir schließen uns auf gegenüber der Welt, während wir uns sonst in unserem engbegrenzten Ich abschließen. Wir sind ein Gottesbild, aber wir wissen es sonst nicht; wir fangen an, uns zu fühlen als das Gottesweltenbild, als der Mikrokosmos im Makrokosmos. Wir lernen uns fühlend erkennen. Das geht stückweise, langsam. Ich möchte sagen: So wie wir diese langsame Folge der Tage durchlaufen durch unser Leben,
so bringt uns das Fühlen mit der Geisteswissenschaft dieses Weltengefühl hervor. Aber es muß sich der Mensch erwerben dieses Weltengefühl. Denn dieses Weltengefühl wird ihn wiederum inspirieren zu den großen Aufgaben, die die Menschheit in der Zukunft hat. So sonderbar es heute noch klingt: Nicht fünfzig Jahre werden vergehen, und die Menschen werden keine Fabriken mehr bauen, keinen Acker mehr bebauen können nach den Anforderungen, die kommen werden über die Menschheit, wenn sie nicht dieses Gefühl haben! Diese Katastrophe, in der wir gegenwärtig stehen, ist nur der
Ausdruck der Sackgasse, in welche die Menschheit hineingekommen ist. Die Welt ist schon weiter, und die Menschen sind mit ihren Gedanken und Gefühlen noch nicht weit genug gekommen; daher reichen die Gedanken und Empfindungen nicht aus, um diese Welt wirklich zu durchdringen und die Menschheitsarbeit harmonisch zusammenstimmend zu machen. Die Menschheit wird verurteilt sein, immer mehr und mehr die Disharmonie im sozialen Zusammenleben zu entwickeln, und immer mehr und mehr Kriegsstoff über die Welt auszusäen, wenn sie sich nicht hineinfinden wird in den Zusammenklang mit dem Kosmos in dem Fühlen, um dieses hineinzutragen in alles, was man tut, auch in das Alleralltäglichste.

Es hängt deshalb Geisteswissenschaft schon zusammen mit dem, was unmittelbar eingreifen muß in den Gang der alleräußersten Kultur, oder es wird die Menschheit aus der Sackgasse nicht herauskommen. Man wird keine Fabriken, keine Schulen halten können in der Zukunft, wenn man nicht entwickeln wird Begriffe aus den großen Aufgaben des Universums heraus. Aufgaben waren es schon heute, aber die Menschen haben sie nicht berücksichtigt; daher ist diese Ka-
tastrophe gekommen. Die tieferen Ursachen liegen schon in dem eben Ausgesprochenen. Diese Gotteszeichen, die sich äußern in diesen katastrophalen Ereignissen, die müssen von der Menschheit berücksichtigt werden. Die Menschen müssen lernen, in ein bewußtes Verhältnis zum Kosmos sich zu setzen, weil es anders nicht mehr gehen wird.

Lassen Sie mich Ihnen ein Beispiel angeben, das heute noch viele als töricht ansehen werden, manche als wahnsinnig verketzern werden : Man hat gewiß große Fortschritte gemacht, sagen wir auf dem Gebiete der Chemie, aber man hat sie gemacht ohne ein solches Weltgefühl, wie ich es eben zum Ausdruck gebracht habe. Man wird in der Zukunft dieses Weltgefühl hinzuentwickeln müssen: der Laboratoriumstisch wird zum Altar werden müssen. Der Naturdienst,
den man entwickelt, selbst im chemischen Experiment, wird sich bewußt sein müssen, daß das große Weltengesetz über den Laboratoriumstisch läuft, wenn man irgendeinen Stoff mit einem anderen löst, um den Niederschlag zu bekommen oder dergleichen. In dem ganzen Universum wird man sich drinnen fühlen müssen, dann wird man anders zu Werke gehen, und dann wird noch ganz anderes gefunden werden, als was die Leute heute gefunden haben, was groß ist, aber nicht die rechte Frucht wird tragen können, weil es ohne Ehrfurcht gefunden wird, ohne das Gefühl, das sich durchdringt mit
der Harmonie des Universums. Wieviel Leute haben abstrahiert das, was man Sphärenmusik bei Pythagoras genannt hat! Hier haben Sie ein Gefühl von der Sphärenmusik im Erleben des Rhythmus, der durch das Weltenall geht. Nichts Abstraktes hat man sich darunter vorzustellen, sondern etwas, was in das lebendige Gefühl hineingeht .

Wissen Sie, was kommen würde, wenn diese Weitherzigkeit der Seele im Fühlen nicht eintreten würde? Wir haben gerade gesagt:
Beweglichkeit des Denkens, Vielseitigkeit des Denkens und Vorstellens, das ist das eine, was für das Denken, für das Vorstellen eintritt.
Für das Fühlen soll eintreten Weitherzigkeit, Sinn für Aufgeschlossensein gegenüber der Welt. Das Gegenteil – Sie können es schon herankommen sehen, wenn Sie nur mit ein wenig Mut die Welt betrachten – ist das Banausentum, die Philistrosität. Was hat denn die große, für viele materialistisch Denkende «gesegnete» Kultur der neueren Zeit heraufgebracht dem Menschen? Auf dem Grund der Seele ruht das Banausentum, die Philistrosität. Philistrosität und Ba-
nausentum, sie werden nur besiegt werden durch jene Aufgeschlossenheit, jene Weitherzigkeit der Seele, die sich fühlt als Mikrokosmos im Makrokosmos drinnen, die Ehrfurcht haben kann vor allem dem, was als Göttlich-Geistiges die Welt durchschwebt und durchpulst. So wie die Beschränktheit, die intellektuelle Beschränktheit im Vorstellungsleben durch die Geisteswissenschaft besiegt werden muß, so muß das Banausentum und die Philistrosität durch die
Geisteswissenschaft auf dem Gebiete des Fühlens besiegt werden.

Und ein drittes bietet sich uns dar, wenn wir auf das Wollen sehen. Die Sachen sind ja vielfach mit Bezug auf das Wollen im Anfang. Nur der Psychologe, der Seelenkenner sieht, was sich vorbereitet, aber es wird schon kommen! Freilich, die Menschen glauben heute vielfach ein anderes, aber wer den tieferen Gang der Menschheitsentwickelung zu durchschauen vermag, der merkt schon, daß nichts so verbreitet ist im allgemeinen Menschenleben auf dem Gebiete des Wollens – in der neueren Zeit viel mehr als in älteren Zeiten – als die Ungeschicklichkeit. Die Ungeschicklichkeit ist etwas, was gegen die Zukunft hin zu einem furchtbaren Übel der Menschheitsentwickelung auszuarten droht. Ich meine, heute schon merkt man es ganz klar: Die Menschen werden heute angeleitet, in einseitiger Weise das oder jenes zu tun. Sollen sie sich anschicken, etwas zu tun, was sie nicht den Handgriffen nach gelernt haben, sie finden sich nicht hinein. Wie wenige Menschen sind heute imstande – gestatten Sie schon, daß ich solche Dinge erwähne -, wenn es nötig ist in besonderen Lagen, sich einmal einen Hosenknopf anzunähen.

Wenig Menschen sind imstande, irgend etwas anderes, was nicht gerade mit dem, was sie im engsten Sinne gelernt haben, zusammenhängt, auszuführen. Das ist etwas, was nicht über die Menschheit kommen darf. Die Menschen würden verkümmern lassen dasjenige, was als geistiges Erbgut in ihnen war, als sie heruntergestiegen sind aus der geistigen Welt durch die Geburt zum Dasein, wenn sie so einseitig würden, wie es die «gesegnete» Kultur vielfach verlangt.
Wer nur die Sache theoretisch ansieht, der sieht die Zusammenhänge nicht. Wer aber Geisteswissenschaft wirklich lebensvoll sich aneignet, der ist ein innerer Feind der Einseitigkeit; denn Geisteswissenschaft bringt in der Menschenseele eine Stimmung hervor, die auch da zur Vielseitigkeit geht. Sie werden – wenn Sie nicht bloß
mit dem Kopfe Geisteswissenschaft aufnehmen, sondern wenn Sie sich so in Geisteswissenschaft hineinversetzen, daß diese Geisteswissenschaft in Ihrer Seele pulsiert wie das Blut im Leibe -, Sie werden sicherlich auch eine gewisse Versatilität im Anpassen an die Umgebung gewinnen. Sie werden die Möglichkeit gewinnen, Dinge zu tun, die Sie sonst zu tun einfach nicht geschickt sind. Die Geschicklichkeit im Wollen bildet sich aus, der Mensch wird anpassungsfähig
an die Umgebung. Freilich können Sie sagen, wenn Sie dies sagen wollen: An den Anthroposophen, die da in der Gesellschaft vereinigt sind, da merken wir allerdings nicht gerade, daß sie furchtbar geschickter geworden sind, daß sie lebenstüchtiger geworden sind. – Das sagen viele. Nicht ich sage es, aber es wird gesagt.

Ja, das rührt von etwas anderem her. So weit ist die Sache noch nicht gekommen, daß den Menschen das anthroposophische Leben in den Seelen so pulsiert, wie das Blut im Leibe pulsiert, sondern die Unart, alles nur in den Verstand, in den Intellekt hereinzunehmen, das ist von außen hereingetragen worden. Auch Geisteswissenschaft wird für viele nur
eine Theorie; es wird nur etwas, was sie denken, aber das ist nicht ihr Wesen. Wenn Sie Geisteswissenschaft nur denken, so ist es gleichgültig, ob Sie ein geisteswissenschaftliches Buch oder ein Kochbuch lesen. Da wird vielleicht ein Kochbuch noch nützlicher sein.

Geisteswissenschaft muß so ernst werden, daß sie wirklich den ganzen Menschen in seiner ganzen Seele ergreift. Dann geht sie über in die Glieder, dann werden die Glieder beweglich, der Mensch wird tauglicher zum Leben. Da handelt es sich allerdings darum, daß man eine innere Überzeugungskraft an den Sachen gewinnt, daß man sich mit der äußeren Überzeugung nicht begnügt, sondern eine innere Überzeugung gewinnt.
Wer Geisteswissenschaft in ihrem inneren Lebenswerte kennt, der weiß, daß sie allerdings geeignet ist, wenn sie lebensfrisch und lebensvoll aufgenommen wird, auch das physische Leben des Menschen zu verlängern. Es können natürlich Leute kommen und können sagen: Nun, da ist einer, der ist doch nur fünfundvierzig Jahre alt geworden, oder gar siebenundzwanzig Jahre alt geworden! -Ja, stellen Sie doch die Gegenfrage: Wie alt wäre der Mensch geworden,
der mit der Geisteswissenschaft fünfundvierzig Jahre alt wurde, wenn er diese nicht aufgenommen hätte in den Zwanzigerjahren?
Stellen Sie doch die Gegenfrage! Die äußeren Beweisarten, die gelten nicht für diese inneren Dinge. Statistik und dergleichen, das hat keinen Wert, wenn man das Innere berücksichtigen will. Statistik hat im äußeren Leben ihren großen Wert, aber auch da beschränkt sie sich auf das Äußere und ergreift gar nicht dasjenige, was Lebensprin-
zip ist. Das können Sie ganz einfach sehen: es ist vollständig gerechtfertigt, daß man die Versicherungsgesellschaften nach Statistik und Arithmetik einrichtet; die richten sich ein danach, wie groß die voraussichtliche Lebensdauer eines Menschen ist, und danach versichern sie die Menschen. Aber es wird Ihnen doch nicht einfallen, daß Sie dann zu sterben haben, wenn nach der Wahrscheinlichkeitsrechnung Ihr Todesjahr für die Versicherungsgesellschaft eintritt!

Also für die Wirklichkeit betrachten Sie das doch nicht als maßgebend, was für das äußere Leben tatsächlich das Maßgebende ist. Alles das, was Statistik, Wahrscheinlichkeitsrechnungen für das äußere Leben an gutem Wert besitzen, das hört auf, eine Bedeutung zu haben, wenn der Überzeugungswert für das Geistige beginnt. Den werden Sie aber nur gewinnen, wenn Sie Geisteswissenschaft selber als lebendiges Lebenselixier aufnehmen. Dann wird es aber zum Le-
benselixier so, daß der Mensch sich hineinpaßt in die Verhältnisse.
Dann wird ein Umgekehrtes stattfinden. Ich war einmal ungemein betrübt – man kann ja sagen: das ist ein sonderbarer Mensch, darüber betrübt zu sein! -, als ich einmal in einem Hause mitaß und der Hausherr auf einer Waage sich immer genau abwiegen mußte, wieviel Fleisch, wieviel Gemüse er zu essen hatte. Er mußte sich alle einzelnen Speisen abwiegen! Bedenken Sie, wie für die Menschheit eine Instinktunsicherheit kommen würde, wenn jeder bei jeder
Mahlzeit seinen Reis und seinen Kohl abwiegen wollte. Diese Instinktunsicherheit würde durch rein intellektuelle Wissenschaft kommen, denn die kann nur das Äußere statistisch aufzeigen. Aber es handelt sich nicht darum, daß wir den Instinkt verlieren – und durch intellektuelle Bildung verlieren wir ihn -, sondern daß wir ihn spiritualisieren; daß wir so sicher werden, wie der Instinkt sonst ist, aber der geistige.

Das ist das, was ich als besonders bedeutsam zu charakterisieren habe, indem ich auf das Wollen Rücksicht nehme. In das Wollen hinein schleicht sich die Geisteswissenschaft, bereitet es zu, so daß der Mensch geschickt wird für die Umgebung, indem er gar nicht bemerkt, wie er eigentlich hineinwächst in das, was in seiner Umgebung ist. Indem er mit dem Geiste zusammenwächst, wächst er in die Umwelt hinein.
Sehen Sie, man muß den Geist erleben lernen. Das tut man aber durch Geisteswissenschaft. Und die Menschheit wird es immer mehr und mehr nötig haben gegen die Zukunft hin, den Geist zu erleben.
Denn, wie erlebt der Mensch das, was ihm mitgegeben ist durch die Empfängnis oder Geburt ? Stellen Sie sich vor: In einiger Entfernung von Ihnen wird eine Kanone losgeschossen. Sie hören den Knall. Das Licht sehen Sie etwas früher. Aber denken Sie sich nun einmal, die Sache wäre so: Sie stünden neben der Kanone, und Sie würden durch irgendein Ereignis gerade so schnell losgeschossenwie der Schall. Sie flögen mit dem Schall durch die Luft, ebenso
schnell wie der Schall geht: dann würden Sie den Schall nicht hören; in dem Augenblick hören Sie auf, den Schall zu hören, wo Sie sich mit Schallgeschwindigkeit weiterbewegen. Das ist der Grund, warum der Mensch den Geist nicht bemerkt, weil er mit derselben Schnelligkeit, wie der Geist wirkt, sich bewegt von der Geburt bis
zum Tode. In dem Augenblick, wo Sie geisteswissenschaftliche Wahrheiten aufnehmen, versetzen Sie sich in eine andere Geschwindigkeit als der Körper. Daher fangen Sie an, die Welt in einem anderen Lichte wahrzunehmen. So wie Sie den Schall wahrnehmen, weil Sie nicht die gleiche Geschwindigkeit haben, so nehmen Sie den Geist im Lebenslaufe dadurch wahr, daß Sie sich in ein anderes Tempo bringen, innere Ruhe herstellen, wie Sie es lesen können in mei-
nem Buche «Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?».
Nicht mitleben mit dem Körper, sondern ein anderes Tempo herstellen! Aber das ist etwas, was die Menschheit sich überhaupt aneignen muß, was von ungeheurer Bedeutung ist.
Die Menschen berücksichtigen heute gar nicht, wie es eigentlich in früheren Zeiten war. Geschichte ist ja wirklich eine Art Fable convenue, aber das soll uns heute nicht beschäftigen. Man war in früheren Zeiten anders erzogen. Man nahm bei der früheren Erziehung doch viel mehr Rücksicht auf das Leben des Gemütes. Dieses rein intellektuelle Leben, das ist eigentlich erst in den letzten vier bis fünf Jahrhunderten heraufgekommen. Dabei wird nicht berücksich-
tigt, daß der Mensch ein mehrteiliges Wesen ist. Der Intellekt ist sehr bildungsfähig beim Menschen; er kann sich entwickeln, aber er ist leider nicht das ganze Menschenleben hindurch entwickelungsfähig, und insbesondere in unserem heutigen Zeitenzyklus nicht. Er ist an das Haupt des Menschen gebunden, und das Haupt bleibt nur
entwickelungsfähig höchstens bis zum achtundzwanzigsten Lebensjahr. Der Mensch hat nötig, dreimal so lange sein Leben auf der Erde zu fristen, als sein Haupt entwickelungsfähig ist. Gewiß, wir sind in unserer Jugend intellektuell entwickelungsfähig, aber wir bleiben esnur bis ungefähr zum achtundzwanzigsten Jahr. Unser übriger Organismus bleibt das ganze übrige Leben hindurch entwickelungsfähig; er verlangt auch das ganze Leben hindurch von uns etwas. Das,
was man heute den Menschen gibt, ist nur Kopfwissen, ist kein Herzenswissen. Ich nenne Herzenswissen dasjenige, was zum ganzen Organismus spricht, Kopfwissen dasjenige, was nur intellektuell ist und nur zum Kopfe spricht. Nun muß der Kopf mit dem Herzen in einer fortwährenden Wechselbeziehung auch moralisch, auch seelisch stehen. Das kann heute nicht stattfinden, weil wir unseren Kindern so wenig für das Herz, sozusagen für den ganzen übrigen Organismus geben, und nur etwas für den Kopf geben. Der Mensch wird fünfunddreißig Jahre alt. Jetzt hat er höchstens ein Kopfwissen;
wenn es hoch kommt, hat er die Erinnerung an das Kopfwissen, das er aufnimmt. Er erinnert sich rein intellektuell an das, was er sich angeeignet hat. Aber fragen Sie, ob der heutige Unterricht in der Lage ist, das zu erreichen, daß man sich später im Leben nicht nur gedächtnismäßig an das erinnert, was man gelernt hat, sondern daß man sich mit dem Gefühl liebevoll zurückversetzt in dasjenige, was man in der Jugend aufgenommen hat; daß man wirklich noch etwas
hat von dem, was einem da beigebracht worden ist, so daß man es neu auffrischen kann. Das muß aber das Ideal werden der Geisteswissenschaft in der Erziehung, daß man sich nicht nur zurückerinnert. Nun, heute tut man nicht einmal das.

Man hat sein Examen gemacht und vergißt dann, was man geochst hat. Aber nehmen wir den Fall, die Leute erinnern sich zurück: Ist denn das, was die Menschen durch die Schule gehabt haben, ein Paradies, in das man sich
gern zurückversetzt ? Versetzen Sie sich so zurück, daß Sie sagen: Indem ich zurückdenke, strahlt mir der Lebensmorgen herein, und indem ich jetzt älter geworden bin, verwandelt sich das durch das Altwerden in mir in ein Neues; es ist mir eben so angeeignet worden, daß ich es umwandeln kann, ich erinnere mich nicht nur daran, ich
wandele es um, es wird mir neu.
Lebensvoll wird der Seeleninhalt der Menschen werden, wenn die geisteswissenschaftlichen Grundsätze unsere ganze Erziehung, unsere ganze Geisteskultur erneuern. Und immer seltener und seltener werden dann die Wirkungen des frühen Alterns in der Menschheit werden. Wer die Menschheitsentwickelung verfolgt, der weiß: So alt sind vor dem 15. Jahrhundert die ältesten Leute nicht gewesen, wie heute die jüngsten Leute schon alt sind. Die Greisenhaftigkeit
nimmt in verheerendem Maße zu. Dieser Greisenhaftigkeit ist nur dadurch zu steuern, daß eben diese Stimmung eintritt, daß wir in der Jugend das bekommen, was man im Alter umwandeln kann, was uns neu werden kann; woran wir uns nicht nur erinnern, sondern was wir umwandeln, weil wir wie an ein Paradies zurückdenken. Das wird Geisteswissenschaft als ein wirkliches Lebenselixier auch hineinbringen in das unmittelbare Leben. Die Schule wird zu etwas ganz anderem werden.

Die Schule wird zu etwas werden, wo man sich bewußt ist: Man hat da für das ganze Leben des Menschen zu sorgen. Denn dasjenige, was dem Kinde geboten wird, es kommt in einer ganz anderen Weise im Alter heraus. Dem Kinde werden ge-
wisse Dinge geboten in der Form, sagen wir, daß es lernt, mit Bewunderung, mit Ehrfurcht zu etwas aufzusehen. Das tritt im Alter wieder auf. Das bleibt in der mittleren Zeit mehr zurückgezogen, im Alter tritt es auf, indem es uns die Macht gibt, auf Kinder gut zu wirken. Oder wie ich einmal in einem öffentlichen Vortrag gesagt habe:
Wer nicht in der Kindheit gelernt hat, die Hände zu falten, kann im Alter nicht segnen. Das innere Gefühl, das mit dem Falten der Hände zusammenhängt, es tritt in uns wie verwandelt im späteren Alter wieder auf in der Fähigkeit, zu segnen. Wir wissen heute gar nicht, wenn wir nur der heutigen Bildung folgen, was wir dem Kinde gerade für das spätere Alter, in dem Alter vom siebenten bis vierzehnten Jahre und noch früher, und gar erst über das vierzehnte Jahr hinaus
geben mit dem, was der heutigen Jugend geboten wird. Das ist das furchtbar Ernste, denn da wird der Grund gelegt zu all der Großmannssucht, die heute in die Jugend verpflanzt wird, zu all dem Dünkel und Vorurteil, als ob man schon irgendwie einen «Standpunkt» haben könnte! Man hört es heute von den jüngsten Leuten:
Das ist aber nicht mein Standpunkt. – Jeder hat einen Standpunkt.

Es geht natürlich nicht, daß man mit zwanzig Jahren einen Standpunkt haben kann. Dieses Bewußtsein wird heute gerade nicht gefördert.
Das alles sind Dinge, die man damit umfassen kann, daß man sagt: Was im Menschen lebt, wird wiederum an die Wirklichkeit herangebracht werden. Die Wirklichkeit wird in ein gesundes Verhältnis zur menschlichen Seele gesetzt. Das ist dasjenige, was das Ideal der Geisteswissenschaft mit Bezug auf das Verhältnis der menschlichen Seele zur Wirklichkeit werden muß. Gerade auf dem großen Plan des Lebens reden heute die Leute ohne alle Beziehung zur
Wirklichkeit. Wer versteht, was in der menschlichen Seele an Beziehung zur Wirklichkeit leben muß, der kann rein durch die Form, die das heutige Denken hat, manchmal Qualen ausstehen. Das Kind steht dann, wenn der Lehrer so denkt, diese Qualen unbewußt aus.
Ein Beispiel: Ein sehr berühmter Literaturprofessor hielt eine Antrittsvorlesung, bei der ich anwesend war. Er fing an: Wir können dieses fragen, wir können jenes fragen. – Er stellte eine Reihe von Fragen, die alle im Laufe des Semesters beantwortet werden sollten, auf; dann sagte er: Meine Herren! Ich habe Sie in einen Wald von
Fragezeichen geführt. – Ich mußte den Wald von lauter Fragezeichen mir vorstellen! Denken Sie, was das Bildhafte, das reale Vorstellen eines Menschen ist, der, ohne das Bild sich vor die Seele zu malen, vor einem Wald von Fragezeichen steht! Das ist etwas, was man unterschätzt. Das, was eben angestrebt werden muß, ist ein lebensvolles Verhältnis zur Wirklichkeit.
Jüngst hat ein Staatsmann die Worte gesagt: Unser Verhältnis zur benachbarten Monarchie ist der Punkt, der in unserem ganzen zukünftigen Leben zur politischen Richtung werden muß. – Also stellen Sie sich vor: Das Verhältnis des einen Landes zum anderen Lande ist ein Punkt, und der Punkt wird zur Richtung. Man kann nicht unwirklicher denken! Stellen Sie sich aber vor, was für eine Konfiguration das ganze Seelenleben hat, das so ferne der Wirklichkeit
steht, um solche Begriffshülsen auszudrechseln! Aber ein solches Seelenleben steht auch dem äußeren sozialen Leben ebenso fern, es taucht nicht unter in das soziale Leben. Was es ausdenkt, das wird nicht wirklich. Das ist in der Geisteswissenschaft unmöglich, daß man so unwirklich denkt wie die Begriffshülsen, zu denen man es allmählich in der neueren Zeit gebracht hat. Die Gegenwart ist so dünkelhaft, daß sie sich denkt, ganz besonders praktisch geworden
zu sein. Sie ist aber nur schulmeisterlich geworden, lebensfremd geworden. Und ein künftiges Zeitalter wird unser Zeitalter dadurch charakterisieren, daß doch merkwürdigerweise auf so viele Menschen höchst imponierend der Weltenschulmeister wirkte: Woodrow Wilson, der auch nicht mit einem dünnen Faden in seinem Denken mit der Wirklichkeit zusammenhängt, sondern bei dem alle Worte der Unwirklichkeit entsprechen. Sie werden aber bewundert
von denen, die nur ein wenig gehindert werden dadurch, daß sie mit ihm im Kriege sind. Aber gerade unter den Angehörigen der Mittelmächte gibt es heute viele, die Woodrow Wilson bewundern! Das wird in der Zukunft ganz besonders schwer zu begreifen sein, wie politische Programme, ohne Beziehung zur Wirklichkeit, gefunden
werden, in denen die tollen Ideen von Weltenverträgen und Friedensverträgen unter Völkern und so weiter festgelegt werden. Wenn man das hätte so leicht machen können! Die Abstraktlinge seit den Stoikern denken ja an diese Dinge! Was als Wilsonsche Ideen heute auftaucht: für den, der die Sachen weiß, war dieses da, seitdem überhaupt Menschen da sind. Ein gesundes Denken sagt sich natürlich:
Weil das immer da war und nicht realisiert werden konnte, ist es ungesund! Das heutige Denken ist der Wirklichkeit fremd geworden, deshalb hat es auch seine Freude an solch unwirklichen Gedanken.
Die Dinge hängen schon zusammen mit den tiefsten Lebensprinzipien und Lebensimpulsen. Und daß heute soviel Verwirrung
herrscht, daß soviel Chaos herrscht, das rührt davon her, daß die Menschheit zu einem Denken gekommen ist, von dem sie zwar glaubt, es meistere die Lebenspraxis, das aber im Grunde genommen ganz ferne der wahren Wirklichkeit ist. Ein Zusammenschluß mit der wahren Wirklichkeit in einem energischen Denken, was so starke Kräfte entwickelt, daß es in die Wirklichkeit eindringen kann, das ist dasjenige, was der Menschheit von der Geisteswissenschaft kommen muß als Ideal. Dazu müssen wir aber beim Kleinen anfangen. Wir müssen beim Kinde schon den Sinn entwickeln nicht für den abstrakten Begriff, aber für das Reale, das Vorstellbare; wir müssen nur selber erst damit den Zusammenhang haben. Derjenige, der
dem Kinde beibringen will die Idee der Unsterblichkeit im Bilde von dem Schmetterling, der aus der Puppe kommt, der aber selber nicht an diese Unsterblichkeit glaubt, der bringt auch dem Kinde nichts
bei. Wer aber auf dem Gebiete der Geisteswissenschaft steht, der weiß, daß der Schmetterling das wirkliche, von dem Weltengeist geschaffene Bild der Unsterblichkeit ist. Wir glauben selber an dieses Bild, und wir wählen nichts anderes als das, woran wir selber glauben, weil wir es wissen, oder uns bestreben, es zu wissen. Dadurch suchen wir unterzutauchen in die Wirklichkeit, suchen den Egoismus zu überwinden, der im Denken noch etwas Abstraktes haben
will. Wir suchen einzudringen in den Geist der Wirklichkeit, und dadurch werden wir die Wege finden, die der neueren Menschheit notwendig sind, und um so mehr notwendig sind, weil sie am meisten verlassen worden sind von denjenigen, die sich gerade die praktischen Menschen nennen. Sie sind nicht die Praktiker, sondern diejenigen, die verarmt sind, und durch Brutalität ihre Verarmung der Menschheit aufdrängen. Hilfe wird in dieser schwierigen Lage nur
kommen, wenn die Menschheit den Geist sucht und durch den Geist die Wirklichkeit.

Das wollte ich heute zu Ihnen sprechen als etwas, was wir uns als Empfindung aneignen müssen über das Verhältnis der menschlichen Seele zur Welt, wie es sich ergibt als Grundstimmung der Seele aus der Geisteswissenschaft heraus. Und wichtiger als die einzelnen geisteswissenschaftlichen Wahrheiten ist diese Grundstimmung, mit
der wir dann durchs Leben gehen, wenn sie in uns entzündet worden ist durch die Geisteswissenschaft.

+++

Audio-Einführungs-Zyklus in die Geisteswissenschaft von Marcus Baader: Rudolf Steiner – „Menschheitsentwicklung“
hier weiter

Einführung in die Anthroposophie. Rudolf Steiner
hier weiter

mehr anthroposophische Kurztexte: hier weiter
und: hier weiter

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*