Aktuelles vom 27.10.2017

Die Unabhängigkeit des Journalismus
Eine wahrhaft unabhängige Presse weist eine sich der Macht und Autorität unterordnende Rolle zurück.
Von Mark Twain stammt das bekannte Bonmot, dass „wir der Güte Gottes (…) jene drei unsagbar wertvollen Errungenschaften verdanken: Redefreiheit, Gewissensfreiheit und die Klugheit, uns weder der ersteren noch der letzteren jemals zu bedienen.“
In seiner unveröffentlichten Einleitung zur Farm der Tiere, das sich “der literarischen Zensur” im freien England widmet, fügte George Orwell einen Grund für diese Klugheit an: Es gebe, schrieb er, „eine allgemeine stillschweigende Übereinkunft, dass ‚es nicht angeht‘, diese bestimmte Tatsache zu erwähnen.“ Die stillschweigende Übereinkunft stellt eine „verschleierte Zensur“ auf der Grundlage „einer reinen Lehre, eines Corpus von Ansichten“ dar, „von denen man annimmt, dass alle vernünftigen Menschen sie fraglos akzeptieren“, und „jeder, der die vorherrschende Lehrmeinung infrage stellt, wird merken, dass er mit erstaunlicher Effektivität zum Schweigen gebracht wird“, ganz ohne „ein behördliches Verbot“.
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s. dazu auch:
Dümmliche bis gefährliche Nachrichtenfälschungen
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Es tut sich etwas beim großen Geld. Die Welt-Leitwährung, der US-Dollar, gerne auch als Leidwährung bezeichnet, bekommt einen Knacks nach dem anderen. Inzwischen ist China auf bestem Wege eine weitere Reserve- und Handelswährung zu schaffen. Anders als der US-Dollar, könnte diese aber eine erheblich solidere Basis bekommen. Eine Grundlage, von der sich die USA in ihrer Selbstüberschätzung in den 70’er Jahren des letzten Jahrhunderts getrennt hat: die Gold-Basis.
Todesmarsch des Petrodollar kann beginnen
Irgendwie schien die Welt langweilig und fad zu werden, sofern man seine internationalen Energieeinkäufe wie allzeit zuvor nur in Dollar abwickeln konnte. Natürlich gilt das nicht nur fürs Energiegeschäft, es geht letztlich um die Position einer Welt-Leitwährung. Noch sieht man an der Stelle den US-Dollar. Das Spektakel soll nach dem Willen der Chinesen jetzt sehr viel farbenfreudiger werden. Irgendwie haben einige inzwischen mächtig herangewachsene Ökonomien nicht mehr die rechte Freude an diesem amerikanischen Albtraum…
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Endspiel im Glyphosat-Krimi?
So langsam dürften die Herrschaften in der Chef-Etage von Monsanto nervös werden. Denn in dieser Woche sind wir einem Verbot ihres Bestsellers Glyphosat gleich zwei große Schritte nähergekommen: Am Dienstag forderte das Europäische Parlament mit deutlicher Mehrheit ein Verbot innerhalb von fünf Jahren. Die Entscheidung liegt jedoch bei den Mitgliedstaaten. Diese konnten sich am Mittwoch schon zum fünften Mal nicht auf die Wiederzulassung einigen.
Der Vorschlag der EU-Kommission, Glyphosat für weitere zehn Jahre zu genehmigen, ist damit vom Tisch. Sie wird nun voraussichtlich eine kürzere Zulassungsperiode vorschlagen. Anders als das Parlament will die Kommission jedoch die Türen für eine Wiedergenehmigung nach Ablauf dieser Zeit offen lassen. Das müssen wir verhindern…
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🙂 Frühe moderne Kunst? Forscher entdecken weiß bemalte Leinwand unter Mona Lisa
Paris (dpo) – Muss die Geschichte der Malerei neu geschrieben werden? Kunsthistoriker sind bei einer Untersuchung der Mona Lisa von Leonardo da Vinci mit Hilfe von moderner Röntgentechnik auf ein bisher unbekanntes Werk gestoßen, das unter den oberen Farbschichten verborgen liegt.
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Vom abstrakten Denken zur Imagination

„Das abstrakte Denken ist nur eine Durchgangsstufe der denkerischen Fähigkeit. Wer es in seiner völligen Reinheit erlebt hat, wer seine Kälte und Kraftlosigkeit, aber auch seine Durchsichtigkeit mit vollem menschlichen Anteil in sich aufgenommen hat, der kann bei ihm nicht stehen bleiben. Es ist ein totes Denken; aber es kann zum Leben erweckt werden. Es hat die Bildhaftigkeit verloren, die es als Traumerlebnis gehabt hat; aber es kann diese wieder erringen im Lichte eines intensiveren Bewusstseins. Von traumhafter Bildlichkeit durch vollbewusste Abstraktion zur ebenso vollbewussten Imagination: das ist der Entwickelungsgang des menschlichen Denkens. Der Aufstieg zu dieser bewussten Imagination steht als Zukunftsaufgabe vor der abendländischen Menschheit. Goethe hat einen Anfang damit gemacht, indem er für das Verständnis der Pflanzengestaltung das Ideenbild der Urpflanze forderte. Und dieses imaginative Denken kann wieder Impulse des Handelns aus sich heraustreiben.“

Rudolf Steiner: „Die Flucht aus dem Denken.“ GA 36, S. 86-90

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