Aktuelles vom 30.10.2017 und: Ist Fleiß noch eine Tugend?

Katar gesteht Überfall auf Syrien mit USA, Saudi-Arabien, Türkei
Wissenschaftler und zahlreiche unabhängige Experten verkünden schon seit langem, dass es sich beim seit 2011 laufenden Syrienkrieg um einen Angriff auf das Land Syrien durch Staaten wie die USA, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Saudi-Arabien, Katar, Türkei und andere mit Hilfe eingeschleuster ausländischer Kämpfer und einheimischer Jihadisten handelt. In einem Fernsehinterview hat jetzt der ehemalige Premierminister Katars eingestanden, dass Katar und die Saudis die Syrien angreifenden Söldner („Rebellen“) über die Türkei und US-Truppen in der Region ausgerüstet haben.
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Frankfurter CDU nahm illegale Parteispende aus Aserbaidschan an – keine Strafe
Die Frankfurter CDU hat nach Recherchen von abgeordnetenwatch.de, WDR und Süddeutscher Zeitung im Februar 2012 zwei rechtswidrige Spenden aus Aserbaidschan angenommen. Die Überweisungen in einer Gesamthöhe von 28.000 Euro stammten vom staatlichen Öl- und Gaskonzern SOCAR, für den Deutschland ein wichtiger Absatzmarkt ist. Nach jahrelanger Überprüfung der Spenden hat die Bundestagsverwaltung jetzt – über fünf Jahre später – einen Verstoß gegen das Parteiengesetz festgestellt. Doch die CDU kommt ohne Strafzahlung davon.
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…der Wahnsinn in Jemen:
Der Kongress soll US-Krieg in Jemen stoppen
Das US-Militär unterstützt seit März 2015 eine Militärkoalition unter der Führung Saudi-Arabiens im Kampf gegen die Huthi-Rebellen in Jemen. Der Krieg in Jemen hat gemäss der UNO zur grössten humanitären Krise weltweit geführt. Millionen Menschen leiden an Hunger, haben weder Zugang zu sauberem Wasser noch zu medizinischer Grundversorgung.
Jan Egeland, Leiter der Norwegischen Flüchtlingshilfe sprach von einer «Hungerkatastrophe biblischen Ausmasses». Hilfsorganisationen berichten zudem von einer der schlimmsten Choleraepidemien in der Geschichte. Im August informierte die WHO, dass über eine halben Million Menschen infiziert und bereits rund 2000 bis April 2017 an der Durchfallerkrankung gestorben seien.
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We’re all living in Amerika
Wer immer gedacht hat, soziale Netzwerke seien globale Netzwerke zum freien Meinungsaustausch, dem bewies Twitter gestern das Gegenteil. Der US-Konzern kündigte unter Verweis auf „eine Einmischung in den Wahlkampf“ die Werbekonten der russischen Medienkonzerne Russia Today und Sputnik. Dies kann man wohl unter der Kategorie „vorauseilender Gehorsam“ verbuchen, müssen die Vertreter der großen Internetkonzerne doch in der nächsten Woche vor einem Senatsausschuss zum Thema aussagen. Wie war das noch mit der Meinungsfreiheit, die westliche Medien wie eine Monstranz vor sich hertragen? Meinungsfreiheit gilt im Westen nur dann, wenn man die richtige Meinung hat. RT und Sputnik gehören offenbar nicht dazu. Doch dieses Thema geht uns alle an, da amerikanische Internetkonzerne in nahezu allen Bereichen des Netzes eine monopolartige Stellung haben. Wenn Twitter repräsentativ für die Branche ist, dann muss man spätestens seit gestern wohl folgern, dass das Netz amerikanisch ist. Eine mächtigere Waffe im Kampf um die Köpfe der Menschheit hat es noch nie gegeben. Kein Cäsar, kein Kublai Khan, kein Napoleon, kein Hitler und kein Stalin hatten je die Macht, global die Kommunikation zu kontrollieren. Von Jens Berger.
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Ist Fleiß noch eine Tugend?

Daniel Häni betreibt in Basel das „unternehmen mitte“, das größte Kaffeehaus der Schweiz, das sich auch als Impulsgeber für den Kultursektor versteht. Dank Hänis Initiative gab es 2016 in der Schweiz die weltweit erste Volksabstimmung über ein bedingungsloses Grundeinkommen. 23,1 Prozent sprachen sich dafür aus. Im Februar 2017 veröffentlichte der 51-Jährige – gemeinsam mit dem Philosophen und Publizisten Philip Kovce – im Ecowin-Verlag das Buch „Was würdest Du arbeiten, wenn für Dein Einkommen gesorgt wäre?“.
Sie setzen sich seit dem Jahr 1990 für das bedingungslose Grundeinkommen ein. Was treibt Sie an?
Ich finde es klug, an die Lebensberechtigung meiner Mitmenschen keine Bedingungen zu stellen. Die Idee dahinter ist nicht neu. Sie taucht bereits am Beginn der Neuzeit, in Thomas Morus’ Werk „Utopia“, auf. Das bedingungslose Grundeinkommen kann keine „Hauruck-Veranstaltung“ sein. Es geht um einen weitreichenden Bewusstseinsschritt. Das eigentlich Interessante an der Sache sind die Widerstände die es dagegen gibt.
Beim FAQ 2017 diskutierten Sie mit Norbert Bischofberger und Laura Karasinski zum Thema Fleiß. Wie ist Ihre Einschätzung: Ist er heutzutage noch eine Tugend?
Nein, Fleiß ist ein Auslaufmodell. Der Mensch ist dort, wo es Fleiß braucht, also bei repetitiven Tätigkeiten, in Zukunft nicht mehr gefragt.
Fleiß ist ein Auslaufmodell.
Was man berechnen kann, wird automatisiert, das können Maschinen besser als wir. Politiker sagen dann, dass damit Arbeitsplätze vernichtet werden und halten die Parole hoch: „Sozial ist, was Arbeit schafft“.
Stimmt das denn nicht?
Überhaupt nicht, der Satz ist zynisch. In Wirklichkeit ist sozial, was Arbeit ab-schafft. Es ist nicht sozial, Arbeit zu verursachen, sondern sie zu erledigen. Ein Beispiel: Wer den Müll auf die Straße wirft, um Arbeitsplätze zu sichern, der ist nicht sozial. Das können Sie auf die ganze Wirtschaft übertragen. Arbeitsplätze zu sichern ist asozial. Arbeit muss nicht gesichert, sondern erledigt werden. In einer arbeitsteiligen Gesellschaft arbeiten Sie immer für andere…
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s. dazu auch den Vortrag von Götz Werner:
Das bedingungslose Grundeinkommen / Special
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Pilotprojekt „Soldat in 20 Tagen“ – In Bayern schon Realität
Anfang des Jahres gab es, auch hier heftig debattiert, ein Papier des Reservistenverbandes mit dem Vorschlag, Ungediente im Schnellkurs zu Soldaten auszubilden – einschließlich Ausbildung an der Waffe. Die Absicht ist dabei, in zwanzig Ausbildungstagen Ungediente eine militärische Grundausbildung durchlaufen zu lassen, an deren Ende die Zertifizierung durch die Bundeswehr steht…
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…und hier auf den Punkt gebracht: In nur 20 Tagen zum vollwertigen Kanonenfutter hier weiter

Die Anstalt: „Gegenöffentlichkeit im Leitmedium“
Der Blick auf die soziale Gerechtigkeit scheint die Macher der ZDF-Satire-Sendung die Anstalt anzutreiben. Das wird auch im Interview deutlich, das die NachDenkSeiten mit Dietrich Krauss, dem Macher der Anstalt geführt haben. Krauss, der zusammen mit den Anstaltskabarettisten Max Uthoff und Claus von Wagner die Konzepte für die Sendungen ausarbeitet, betont im Interview: Soziale Gerechtigkeit sei ein Thema, das im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen müsse, doch stattdessen könne man mitansehen, wie dieses gerade sowohl von Martin Schulz als auch von Journalisten unsichtbar gemacht werde. Ein Gespräch über Politik, Medien und das Innenleben der Anstalt. Das Interview führte Marcus Klöckner.
Für Krauss ist gerade der Tenor in den Medien: „Schulz hat auf soziale Gerechtigkeit als Wahlkampfthema gesetzt, er hat die Wahl verloren, also reden wir jetzt über ein anderes Thema, zum Beispiel: Heimat, Flüchtlinge. Wir reden plötzlich also nur noch über die Themen der Rechten. So betreibt man dann deren Geschäft.“
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Wer stoppt den Zeitumstellungs-Wahn?
Winterzeit? Sommerzeit? Vor? Zurück? Die EU quält ihre 500 Millionen Untertanen zweimal im Jahr mit einem Sado-Maso-Programm ohne Nutzen. Es macht sogar krank. – Russland dagegen hat die Zeitumstellung schon vor Jahren abgeschafft.
Am 2. Oktober wurde bekannt, wer dieses Jahr den Medizin-Nobelpreis erhält. Es sind drei US-amerikanische Physiologen (Jeffrey Hall, Michael Rosbach und Michael Young), die vor mehr als 20 Jahren (1984) als erste ein molekularbiologisches Bauteil der inneren Uhr von Lebewesen beschrieben (das Period-Gen) – übrigens bei Fruchtfliegen.
Warum um Gottes Willen, werden Sie sich jetzt fragen, bekommt man dafür den Nobelpreis?
Weil eine ganze Wissenschaft ausgezeichnet werden sollte: Die Chronobiologie. Und weil diese Wissenschaft inzwischen eine riesengroße Bedeutung für unsere Gesundheit hat. Sie erklärt uns, warum das Leben in der 24/7-Gesellschaft auf Dauer nachweislich krank macht. Und sie sagt uns, daß wir dieser 24/7-Gesellschaft etwas entgegensetzen müssen.
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🙂 Arschloch, das Zeitumstellung erfand, hatte ganz offensichtlich keine kleinen Kinder
Berlin, München, Hamburg (dpo) – Das miese Arschloch, das vor über 100 Jahren die Zeitumstellung erfand, hatte ganz offensichtlich keine kleinen Kinder. Zu dieser Erkenntnis kamen heute Morgen wieder einmal Millionen Eltern, die noch mindestens eine Woche lang mit dem völlig verkorksten Schlafrhythmus ihres Nachwuchses zu kämpfen haben werden.
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…Hörenswert!
„Was ist die Seele – der Unterschied zwischen Fortschritt und Entwicklung – Die Kunst der kleinen Schritte.“ Lasset vom Osten befeuern, was durch den Westen sich formet. Ein Vortragsmitschnitt mit Christine Gruwez, Buchautorin, bei der Grundsteintagung der Österreichischen Anthroposophischen Gesellschaft aufgezeichnet am 27.10.2017:

…s. dazu auch:
Imagination – ein Ausdehnen des Bewusstseins auf ein Gebiet, das immer in der Menschenseele drinnen ist… Rudolf Steiner
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„Für das Leben und für die gewöhnliche Wissenschaft ist unser Leib selbstverständlich gesund, aber er taugt nichts zum übersinnlichen Wahrnehmen, Da muß er eben umgestaltet werden. Nicht als ob er fortwährend umgestaltet bliebe. Es bleibt immer der Mensch mit dem gewöhnlichen, gesunden Menschenverstand daneben. Es handelt sich auch nicht um ein Aufgehen des einen in den anderen Menschen, ein Verschwinden des gewöhnlichen, gesunden Menschen. Beide, die entwickelte Persönlichkeit und die ursprüngliche Persönlichkeit mit dem gesunden Menschenverstand bleiben nebeneinander, so daß die letztere für die erstere kontrollierend auftritt.“

RUDOLF STEINER (aus GA 82 S.139)
《Damit der Mensch ganz werde》
Vorträge in Den Hag April 1922.

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