Medizin im Würgegriff des Profits. Die Gefährdung der Heilkunst durch die Gesetze der Ökonomie.

Harald Lesch: Warum werden so viele Verbrechen begangen?:
„Manches Verbrechen wird begangen, damit der Täter das Geld bekommt, das die Person besaß, die umgebracht worden ist. Aber man könnte auch leichter an Geld kommen. Man muß niemand dafür umbringen. Man könnte an Geld kommen, in dem man ganz andere Verbrechen begeht. Unter uns gesagt, ich halte große Teile der internationalen Finanzwelt für verbrecherisch… Das ist nicht nur ein Verstoß gegen die guten Sitten… Dass einige wenige sich auf Kosten der Allgemeinheit bereichern, und zwar so sehr bereichern, dass sie gar nicht mehr wissen, wohin mit dem ganzen Geld – das halte ich für ein Kapitalverbrechen…“

Medizin im Würgegriff des Profits Die Gefährdung der Heilkunst durch die Gesetze der Ökonomie von Dr.Thomas Hardtmuth
80 Seiten, kartoniert , EUR 12.80 ISBN 978-3-934104-55-6

Die globale Gefährdung von Natur und Kultur durch anonyme Profitinteressen macht auch vor dem Gesundheitswesen nicht halt. Menschliche Fürsorge, Zuwendung und angemessene Hilfe werden zunehmend durch die Vorgaben und vermeintlichen Sachzwänge einer ökonomischen Rationalität behindert.
Dies führt zu einer wachsenden Entfremdung der helfenden Berufe von ihrer eigenen Identität.
Angst ist der Treibstoff im Medizingeschäft – ein Zeitgeist hat uns hier im Griff, gegen den nur eines hilft: Eigenständiges Denken, Mut und Besinnung auf den kulturellen Wert einer solidarischen Zivilgesellschaft.

Dr. med. Thomas Hardtmuth, Jahrgang 1956 ist Arzt, freier Autor und Dozent für Gesundheitswissenschaften und Sozialmedizin an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg. Er ist seit 1985 ärztlich tätig, zuletzt als Oberarzt für Chirurgie und Thoraxchirurgie am Klinikum Heidenheim. Buchveröffentlichungen »Das verborgene Ich«, »Denkfehler«, »In der Dämmerung des Lebendigen«
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Aktuell:

Der marktgerechte Patient
Leslie Franke und Herdolor Lorenz untersuchen in ihrem Dokumentationsfilm die Ursachen und Folgen der Fallpauschalen.
Diese wurden im Jahr 2003 eingeführt und sind eine verbindliche Vergütung der Krankenhäuser, die laut einiger Auffassungen ein entscheidender Schritt zu deren Kommerzialisierung ist. Das bedeutet, dass jede diagnostizierbare Krankheit einen fixen Preis hat und Krankenhäuser mit einem geringeren Aufwand mehr Geld machen, wenn sie Patienten schnell abfertigen, anstatt individuell auf sie einzugehen. Die Filmemacher treffen sich mit mit Mediziner/innen, Pflegepersonal und Patienten sowie Krankenhausmanagern und Gesundheitsaktivist/innen und liefern auf der Basis einer Ursachenanalyse Argumente für eine soziale Gesundheitsversorgung, in der der Gedanke der Empathie und Fürsorge im Vordergrund steht.

RUBIKON: Im Gespräch: „Rette sich, wer kann!“ (Jens Lehrich und Sven Böttcher):

KenFM im Gespräch mit: Daniel Harrich („Pharma-Crime“)
Wie sicher sind unsere Medikamente?
Dieser Frage ist der investigative Journalist Daniel Harrich in seinem neuen Buch „Pharma-Crime – Kopiert, gepanscht, verfälscht – Warum unsere Medikamente nicht mehr sicher sind“ auf den Grund gegangen.
Seine Rechercheergebnisse zeichnen ein erschreckendes Bild: Kaum einer weiß, was in all den Pillen, Tabletten und sonstigen Arzneimitteln, die uns der vertrauenserweckende Mann im weißen Kittel zu unserem Wohle verschreibt, eigentlich drin ist – erst recht nicht die Apotheker. Wie könnten sie auch, stehen sie doch am Ende einer globalisierten Produktionskette, die vielfach vollkommen intransparent ist. Wirklich nachzuvollziehen, wo denn nun welcher Wirkstoff eigentlich herkommt, ist heute nahezu ein Ding der Unmöglichkeit…

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Massenmediale Ideologieproduktion
Prof. Rainer Mausfeld im Interview mit Jens Wernicke. Exklusivabdruck aus dem Buch „Lügen die Medien?“.
Der Neoliberalismus ist ein Phänomen: Er macht den Armen und Schwachen weis, sie wären an ihrem Elend selbst schuld. Und er schafft es auch noch, dafür zu sorgen, dass das wahre Ausmaß der gesellschaftlichen Armut kaum je an die Öffentlichkeit dringt; dass das Gesundheitssystem trotz immer höherer Ausgaben immer inhumaner wird; dass die soziale Arbeit erodiert und kaum jemand etwas hiergegen unternimmt; dass mittels Stiftungen ein regelrechter »Refeudalisierungsboom« im Lande tobt und Investoren inzwischen auf die Privatisierung des öffentlichen Bildungssystems abzielen. Doch mit welchen massenmedialen Psychotechniken wird den Menschen der Geist vernebelt, um Widerstand gegen diese unmenschliche Ideologie weitestgehend unmöglich zu machen? Dazu sprach Jens Wernicke mit dem Wahrnehmungs- und Kognitionsforscher Rainer Mausfeld, für den Medienkritik nicht ohne Gesellschaftskritik denkbar ist und der die Hauptfunktion der Massenmedien darin sieht, durch Vorspiegelung vermeintlich demokratischer Illusionen reale Demokratie de facto unmöglich zu machen.
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Prof. Rainer Mausfeld: „Die Angst der Machteliten vor dem Volk“ und „Warum schweigen die Lämmer“
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